Dienstag, 4. März 2014

Das Rätsel des silbernen Dreiecks

























Regie: John Llewlyn Moxey

Die Messer des großen Danillo...

1966 sprang die Proudweeks Film auf den Edgar Wallace Erfolgszug auf und brachte mit "Circus of Fear" (Deutscher Titel: Das Rätsel des silbernen Dreieck) den 25sten Teil der Erfolgsreihe heraus. Die Constantin Film beteiligte sich mit einer halben Millionen DM an der Produktion. Es existiert eine deutsche schwarz-weiß Fassung und eine englische Farbfassung, die sich etwas unterscheiden, denn das englische Original ist weniger dialoglastig. Sieht man in der Anfangssequenz, wenn auf der Tower Bridge ein Geldtransporter überfallen wird und die Engländer ohne die off-Stimme auskommen, die das alles ein bisschen erklärt und auch einige Dialoge der Gangster wurden für die deutsche Fassung dazugemacht. Insgesamt ist die englische Farbfassung aber kürzer, da fehlt ein Gag, den Eddi Arent aufführt und sein Opfer mit Wasser nass macht. Die deutschen Dialoge sind etwas reißerischer, die englischen etwas ruhiger und auf die Sache konzentriert.
Daher gefällt mir die Originalversion von John Llewlyn Moxey etwas besser, sie wirkt insgesamt etwas stimmiger.   Werner Jacobs,  der in der deutschen Fassung als Regisseur genannt wurde, fungierte lediglich als Regie-Koordinator. Der Film hatte für Edgar Wallace Verhältnisse mit der Zuschauerzahl von 1 Million eher ein mageres Ergebnis vorzuweisen. Es gibt allerdings ein Wiedersehen mit einigen britischen Altstars wie Cecil Parker, der hier den Sir John spielt und schon in Alfred Hitchcocks "Eine Dame verschwindet" auftrat. Ausserdem ermittelt der von mir sehr geschätzte Leo Genn als Inspektor Elliot, der unvergessen in der Rolle des Petronius in "Quo Vadis" ist.
Alles beginnt mit einem dreisten Raubüberfall einer Bande, die an einem Sonntagmorgen in London auf der Tower Bridge einen Geldtransporter überfallen. Es passiert nur eine Panne: Einer der Schurke knallt einen Fahrer ab und so endet dieser Überfall mit einem Mord, was sämtliche Gangster an den Galgen bringen kann. Die Komplizen wollen den Hitzkopf erledigen, doch der Boss, der im Hintergrund bleibt, ordnet an, dass dieser Unglücksrabe noch eine Chance erhält, indem er das Geld an einen sicheren Ort transportiert, wo er dann auf ihn warten wird. Als der Mann zum vereinbarten Ort kommt ist er zuerst überrascht dort in diesem Gebäude eine eingesperrte Löwin vorzufinden und diverse Zirkusutensilien, auch eine Clownmaske. Er wird dann von einem Messerwerfer ins Jenseits befördert. Elliot (Leo Genn) ermittelt natürlich schon in der Sache und die Spur der Geldscheine führt ihn dann auch zu diesem Zirkus des Herrn Barbarini (Anthony Newlands), wo eine Reihe verdächtiger Personen beschäftigt sind. Da wäre der Raubtierdompteur Gregor (Christopher Lee), der aufgrund seines entstellten Gesichts immer eine Kazuze trägt), seine Nichte Natascha (Suzy kendall), die in Conferencier Carl (Heinz Drache) verliebt ist. Der Messerwerfer Mario (Maurice Kaufman), ein Hitzkopf, der ständig Trouble mit seiner untreuen Frau Gina (Margaret Lee) hat. Dazu ein undurchsichtiger Liliputaner (Skip Martin), eine aggressive Löwin namens Sheba, das Messer des großen verstorbenen Danillo und die ständigen Versuche von Buchhalter Eddi (Eddi Arent) mit mittelmässigen Circusspäßchen wie bspweise eine selbstgebastelte Guillotine, doch noch als Artist bei seinem Chef auftreten zu dürfen. Für Spass ist also auch gesorgt, auch wenn dieser englische Film insgesamt doch mit wesentlich weniger Humor aufwartet als die deutschen Filme. Jedenfalls entdeckt man bald eine Leiche und es geschehen Mordanschläge...


 Dies alles ist sehr stimmungsvoll mit großem 60s Flair auch heute noch zu genießen. Der Film bleibt die ganze Laufzeit von 90 Minuten über recht spannend und hat einige wirklich gute Szenen, so zum Beispiel wenn Margaret Lee ins Raubtierhaus eingesperrt wird und hinter ihr die aggressive Löwin auftaucht, die der gesuchte Mörder frei gelassen hat. Natürlich darf auch diesmal nicht Klaus Kinski fehlen. Aber im Grunde sind Leo Genn und Christopher Lee mit einer markanten Rolle die Hauptpersonen in diesem Szenario.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen