Dienstag, 4. März 2014

Das Geheimnis der weißen Nonne


























Regie: Cyril Frankel

Sonderbare Nonnen...

"Das Geheimnis der weißen Nonne" von Cyril Frankel ist der 27. Edgar Wallace Film der Nachkriegszeit und entstand in deutsch-englischer Coproduktion. Wegen seiner schrägen Machart und seiner knalligen 60s Atmosphäre ist er in meinem Edgar Wallace Best of sehr weit oben zu finden. Der Film macht optisch sehr viel her, es gibt ausgefallene Sets zu bewundern. Auch die Kameraperspektiven die Harry Waxman zeigt sind äusserst ansprechend und interessant. Sehr eigenwillige, teils verschrobene Charaktere sorgen zusätzlich für ein starkes "Avengers" Motiv und es ist Cyril Frankel sogar gelungen den Wallace Beitrag mit der meisten Frauenpower zu drehen.
Alles fängt mit einem Mord an. Inspektor Thompson (Alan Cuthbertson) war an einer großen Sache dran und stand vielleicht kurz vor der Aufklärung, denn er hatte mit der ungen Nonne Clare (Diane Clare) eine brauchbare Zeugin. Nach seinem Ableben muss Superintendant Cooper Smith (Stewart Granger) ran, dessen Arbeitsmethoden Sir John (Siegfried Schürenberg) etwas missfallen. Die Spur führt zum riesigen Familenanwesen von Lady Emberday (Cathleen Nesbitt), die dort mit ihren beiden sonderbaren Kindern, dem kindischen und leicht debilen Luke (James Culiford) und der domianten Tochter Trudy (Susan Hampshire), die gerne ein Mann sein möchte, lebt. Einen Teil des Schloßes hat sie an einen Nonnenorden vermietet, der mit strenger Hand von der Mutter Oberin (Brigitte Horney) geleitet wird. Die Nonnen stellen dort wertvolle Keramik her, aber gibts dort auch kriminelle Machenschaften. Ein weiterer Verdächtiger kommt mit dem Industriellen Mr. Hamlyn (Robert Morley) hinzu...


 Schön, dass man hier wohlbekannte Gesichter aus englischen Filmklassikern wiedersieht. Einmal der großartige Robert Morley und Cathleen Nesbitt dürfte vor allem aus dem Hitchcock Klassiker "Familiengrab" wohlbekannt sein. Der Film selbst kann mit einer betörend schönen Farbgestaltung punkten. Die Sonne strahlt, dazu die ultrabunte Mode der 60er Jahre, ein optisches Vergnügen. Dazu lauter schräge Vögel...was will man mehr. Für den Erotikpart ist Sophie Hardy als Hotelangestellte zuständig, die Stewart Granger betreut. Am besten gefiel mir die geisteskranke Trudy, die immer schon Mann sein wollte und von Susan Hampshire sehr gut dargestellt wird. Eine Figur, die auch aus einen Giallo entsprungen sein könnte. Für mich ein sehr eigenwilliger, aber auch sehr starker Edgar Wallace Film. 



Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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