Donnerstag, 27. März 2014

Geheimnis hinter der Tür



Regie: Fritz Lang

Lass die Rebecca in Dir raus...

"Geheimnis hinter der Tür" aus dem Jahr 1948 war der Versuch von Fritz Lang einen "Hitchcock" Film zu drehen, trotzdem floppte der Film an der Kinokasse. Sehr stark geprägt ist der Film Noir mit Psychoanteilen von den Filmen "Rebecca", "Verdacht" und "Ich kämpfe um dich". Wenn man den ganzen Film gesehen hat, wirkt er sogar beinahe wie ein heimliches "Rebecca" Remake, denn...Miss Danvers lässt grüßen...im Finale wird dann noch das riesige Haus abgefackelt. Die wohlhabende New Yorkerin Celia Barrett (Joan Bennett) hat einen Trauerfall in der Familie. Ihr älterer Bruder Rick (Paul Cavanagh) starb aufgrund einer schweren Krankheit. Um auf andere Gedanken zu kommen, reist sie in den Urlaub nach Mexico. Dort lernt sie den Zeitschriftenverleger Mark Lamphere (Michael Redgrave) kennen, es ist Liebe und Faszination auf den ersten Blick. Überstürzt heiratet sie ihn, obwohl sie mit Bob Dwight (James Seay) einen netten Verehrer hatte. Doch sehr schnell merkt Celia, dass mit ihrem Gatten etwas nicht stimmt. In der Flitterwochen reist er überstürzt ab, nur weil sie sich den Scherz erlaubte die Türe zum Schlafzimmer zuzuschließen. Doch ein versöhnliches Telegramm erreicht sie und dort teilt ihr Mark mit, dass er sie auf dem Familienanwesen in Lavender Falls, Neu England erwartet. Am Bahnhof wird sie von Marks Schwester Caroline (Anne Revere) abgeholt. Von ihr erfährt die ahnungslose Celia, dass Mark einen 15jährigen Sohn (Mrk Dennis) aus erster Ehe hat, die erste Frau ist verstorben. Ausserdem wohnt Marks Privatsekretärin Miss Robey (Barbara O´Neill) in einem der vielen Zimmern des Hauses. Mark selbst kommt erst ein paar Tage später an. Doch das Wiedersehen am Bahnhof läuft auch sehr komisch ab. Es wirkt so, als würde der verliebte Mark von einer Sekunde auf die andere etwas unterdrücken und in eine extrem morbide Stimmung zu verfallen. Ebenso morbide erscheint seine Todesfixierung, denn Marks Hobby ist es in seinem Haus historische Zimmer detailgetreu einzurichten, in denen nachweislich Morde begangen wurden. Ein Zimmer ist für alle Tabu: Das Zimmer Nr. 7. Verbirgt sich darin ein Geheimnis ? 


 Im Laufe des Films keimt in der liebenden Ehefrau immer mehr der Verdacht auf, dass Marks gespaltene Persönlichkeit zu schrecklichen Dingen fähig sein könnte. Aber sie schwor doch am Traualtar "In guten wie in schlechten Zeiten", so versucht sie ihrem Mann zu helfen und die angeschlagene Ehe zu retten. Diesen Vorsatz zelebriert die mutige Heldin bis zum Finale und darüberhinaus - was wenig logisch erscheint. Aber auch Hitchcock hat sich manchmal wenig um die Logik gekümmert bzw. so stark mit Suspence inszeniert, dass der Zuschauer schon gar keine Zeit und Lust hatte, sich um eine Logik zu scheren. Und in den besten Momenten von "Geheimnis hinter der Tür" gelingt dies Lang ebenso. Der Film wurde erst 1970 dem deutschen Publikum zugänglich, doch diese Fernsehfassung wurde um 24 Minuten gekürzt...warum auch immer. Dank der DVD von "Filmjuwelen" ist der Film nun ungekürzt zugänglich. Diese eingefügten Szenen sind nicht synchronisiert, aber mit deutschen Untertiteln versehen. In den 40ern waren ja diese psychoanalytischen Suspence-Thrillerdramen sehr beliebt, natürlich auch Sigmund Freunds Traumdeutung. Sehr gut gelungen ist auf alle Fälle der visuelle Stil und die Darstellung der inneren Seelenzustände sämtlicher Protagonisten. Ein edel fotografierter Klassiker, der zwar nicht zu Langs Meisterwerken gehört, aber dennoch den Fan von Filmklassikern begeistern kann.  

Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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