Sonntag, 13. Dezember 2015

Über den Todespass


Regie: Anthony Mann

Zwischen Skagway und Dawson...

Nachdem "Winchester 73", "Meuterei am Schlangenfluß" und "Nackte Gewalt" große Publikumserfolge wurden. ließ die 4. erfolgreiche Zusammenarbeit des Regisseurs Anthony Mann mit seinem Zugpferd James Stewart nicht lange auf sich warten. "Über den Todespaß" aus dem Jahr 1954 wurde der 4. Western der Beiden und mit "Der Mann aus Laramie" sollte das Quintett noch komplettiert werden. Beim 6. Projekt "Die Uhr ist abgelaufen" kam dann der Bruch. Anthony Mann war vom Drehbuch überhaupt nicht überzeugt und wurde dann durch den Neuling James Neilson ersetzt.
Insgesamt gelang es dem Duo aber mit ihren Arbeiten grandiose Meilensteine des Genre zu entwerfen. "Über den Todespaß" zeigt vor allem eindrucksvoll das Zusammenspiel von Mensch und Natur. In keinem anderen seiner Western spielt die Auseinandersetzung der Figuren mit der Landschaft aus Berg und Fels eine so tragende Rolle wie in diesem Film. Der Held führt dabei einen genauso verzweifelten wie später triumphierenden Kampf gegen die Herausforderung der unbändigen Wildnis.
Interessant auch die Figur des Jeff Webster, gespielt von James Stewart, der im Laufe der Handlung sich entwickeln muss und auch neue Erkenntnisse für sich gewinnen kann.
Der Film spielt 1896 in Alaska zur Zeit des legendären Klondike Goldrauschs. Jeff Webster kommt mit seiner Herde Rinder von Wyoming nach Seattle. Dort sollen die Tiere nach Skagway verschifft werden. Diese Stadt in Alaska ist für die vielen Goldgräber ein wichtiger Stützpunkt und Ausgangspunkt über White und den Chilkoot Pass. Auch Jeff will dort mit seinem treuen Freund Ben Tatum (Walter Brennan) nicht nur die Herde gewinnbringend verkaufen sondern auch unter die Goldsucher gehen. Doch beinahe wird er auf dem Dampfer nach Skagway noch wegen Mordes verhaftet. Doch die hübsche Saloonbesitzerin Ronda Castle (Ruth Roman) versteckt ihn. So gelingt es ihm sich gegen die Verhaftung zu widersetzen. Er muss aber auch bei der Ankunft in Skagway zu einem Trick greifen. Mit Nachdruck treibt er die Herde aus dem Schiff und er treibt die Tiere durch die Hauptstaße der Stadt, ohne zu ahnen, dass in diesem Augenblick eine Hinrichtung stattfinden soll, die durch Jeff und die Rinder empfindlich gestört wird. In der Stadt herrscht der selbsternannte Richter und Geschäftemacher Gannon (John McIntire), der Jeff für diese Ordnungswidrigkeit ins Gefängnis steckt und bestrafen wird. Sein Urteil lautet die Einziehung von Jeffs Vieh. Um nicht gehängt zu werden, muss Jeff wohl akzeptieren. Dabei war die Viehherde das Kapital für ihn und seinen Freund für ein Schürfrecht im Goldgebiet von Dawson. Später kann er durch einen Trick seine Tiere wieder bekommen, doch Gannon und seine Männer verfolgen ihm bis zur kanadischen Grenze. Im kanadischen Dawson lernt er viele nette Leute kennen. Die junge Französin Renee Vallon (Corinne Calvet) verliebt sich in ihn. Aber mit Ronda kommt starke Konkurrenz in der Ort. Auch Gannon taucht dort auf und versucht den Leuten mit Furcht und Schrecken die Goldminen wegzunehmen...


 dabei ist Jeff zunächst ein Mensch, der nur sich selbst vertraut und auch egoistisch seine eigenen Ziele verwirklichen will. Der einzige Mensch, dem er etwas vertraut ist seinem alten Freund Ben, der nicht nur gerne Kaffee trinkt, sondern auch gerne quasselt. Er wird aber im Laufe der Geschichte seine Sichtweise auf die Menschen ändern. Dies geschieht aber nicht von alleine, sondern er wird durch die Realität dazu gezwungen. Einge Szenen sind großartig. So ist auch die Landschaft immer sehr grandios eingefangen, sie strahlt aber gleichzeitig auch immer eine bedrohliche Komponente aus. Beispielsweise als eine Lawine zur tödlichen Gefahr wird. Auch der Moment als Jeff und Ben bei der Flucht über den Fluß plötzlich von Banditen beschossen werden ist sehr gut gelungen. Hinzu kommt die Szene mit dem Jeffs Pferd, dass von den Gangstern deshalb im Dunkel identifiziert wird, weil ein Glöckchen am Sattel befestigt ist, dass man hört. Die Kamerafahrt zeigt die Beine des reiterlosen Pferdes. Dann fährt die Kamera hoch zum Kopf des Tieres, dann zum Sattel und anschließend zum Glöckchen. Von Jeff fehlt jede Spur. Der hat sich eines Tricks bedient und hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Banditen, die ihn vor dem Saloon erwarten.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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