Donnerstag, 20. Februar 2020

Blut im Schnee

























Regie: Louis King

Der Mafiakiller...

"Blut im Schnee" entstand 1954 und wurde von Routinier Louis King inszeniert. Als Drehort wurde der Glacier National Park in Montana gewählt und fürs Kino wurde der Film auch in 3D gezeigt. Dadurch lassen sich auch ein Lawinenabgang und ein Waldbrand in der Handlung erklären. Trotz seines Technicolors wird "Blut im Schnee" zum Film Noir gezählt. Die meisten Kritiker haben dieses Genre zeitlich in die Jahre 1941 bis 1958 gelegt. Der bekannte Regisseur Paul Schrader unterteilt den Film Noir wiederum in 3 zeitliche Perioden. Die erste Periode nennt er "Wartime Period" - also Filme, die während des 2. Weltkriegs entstanden sind und die zweite Phase wäre dann die "Post War Realistic Periode", die bis ins Jahr 1949 reicht. Die beiden Perioden unterscheiden sich auch im Stil. So ist die erste Periode geprägt von dem romantisch verklärten Bild des coolen Privatdetektivs, der in seinem verrauchten Büro sitzt und durch dessen Tür dann die mysteriöse Klientin tritt, die sich alsbald als Femme Fatale herausstellt. Die zweite Phase ist da mehr an der Realität des Verbrechens, wie es auf der Straße vorkommt und mit all der Korruption und dem Alltag der Ermittlungsbehörden. Ab 1949 bis 1953 kam dann eine dritte Periode dazu, die Schrader "Period of psychotic action and suicidale impulse" nennt - diese Phase sieht er geprägt von Geschichten über gestörte Persönlichkeiten und von selbstzerstörerischen Handlungen.
Dabei ist "Blut im Schnee" aber eher ein Genremix. Neben dem Film Noir Element werden auch die Fans von Abenteuerfilmen oder Katastrophenfilmen angesprochen. Durch die Location und einige Indianer, die Teil der Handlung sind, kann man "Blut im Schnee" sogar in den Bereich des NeoWesterns einordnen. Leider ist der Film unausgegoren und die Macher haben die anfängliche Spannung irgendwann aufgegeben, weil sie viel zu früh preisgaben, welcher Mann nun der Mafiakiller ist.
Und dieser Mafiakiller hat den Auftrag die verschwundene Zeugin Louise Graham (Piper Laurie) ausfindig zu machen und sie sofort auszuschalten. Die junge Frau hat nämlich den Mord in einer New Yorker Bar mit angesehen und weiß, dass sie nun in Lebensgefahr schwebt. Sie ist ins bergige Hochland von Montana abgetaucht. Dort lauern nicht nur gefährliche Menschen, sondern auch noch gefährlichere Naturgewalten. Chief Ranger Joe Parker (William Bendix) versucht daher herauszufinden, welche Rollen die Herren Matt Hallett (Victor Mature) und Paul Adams (Vincent Price) hier spielen, die kurz nach Miss Graham hier in der Gegend auftauchten und beide auf Dates mit der jungen Frau Wert legen. Auch sonst geht es hier in den Bergen nicht ruhig zu, denn der Indianer Katoonai Tiller (Steve Darrell) wird ebenfalls als Mörder gesucht, doch dessen Tochter Mary (Betta St. John) hat Zweifel an der Schuld ihres Vaters....


Bald schon lüftet der Film das Geheimnis wer der Killer ist und der hat auch inzwischen Gewissensbisse bekommen, er zögert daher den Auftragsmord auszuführen. Ansonsten gibt es als Höhepunkt eine Verfolgung des Mörders, der sich natürlich nicht so einfach ergeben möchte. Die Akteure wirken teilweise unterfordert, auch die Spannung lässt zu Wünschen übrig. Dafür werden Actionfans mit einigen für die damalige Zeit spektakulären Gletscheraufnahmen entschädigt.


Bewertung: 6 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen