Donnerstag, 29. November 2018

Die letzte Kugel trifft




















Regie: Robert G. Springsteen

Mein bester Freund...der größte Feind...

"Rache"  - so heißt das Motto in Audie Murphys 17. Western "Die letzte Kugel trifft".  Der 1964 entstandene Film war der vorletzte von insgesamt sieben Western, die Murphy mit dem Produzenten Gordon Kay für die Universal drehte und seine zweite Zusammenarbeit mit dem Hollywood-Routinier Robert G. Springsteen als Regisseur. Ein Jahr vorher drehten sie gemeinsam den schwarz-weiß Western "Der eiserne Kragen".
Beide Filme können sich sehen lassen und gehören eindeutig zu den sehr starken Western des Kultschauspielers, der im Alter von 46 Jahren durch ein Flugzeugunglück viel zu früh ums Leben kam.
Sein Gegenspieler wird von Darren McGavin verkörpert, der einige Jahre vorher als fieser Drogendealer in "Der Mann mit dem goldenen Arm" auf sich aufmerksam machen konnte. So ist er auch hier der Bad Man und will sich an Audie Murphy rächen. Gleich in der ersten Szene macht der Zuschauer Bekanntschaft mit seiner Skrupellosigkeit und Brutalität. Ein Bürger liefert ihm, dem Banditenanführer, wertvolle Infos über die Bank, die die Bande ausrauben will. Nach den wichtigen Infos fragt dieser Outlaw Sam Ward seinen Kumpanen Pink "Brauchen wir den jetzt noch ?" - was natürlich zum sofortigen Todesurteil sorgt. Danach informiert er Pink (Skip Homeier), dass er nach dem Überfall einen gewissen Logan töten wird.
Dieser Logan ist ehemaligen Texas Ranger, genauso wie Sam Ward. Doch aus den ehemals besten Freunden wurden Feinde. Logan bekam die Kurve, während Sam immer mehr zum gesetzlosen Mörder wurde. Logan heiratete Susan (Beverly Owen), die Frau seines Freundes und zog mit ihr den kleinen Sammy (Kevin Tate) auf. Sammy glaubt, dass Logan sein Vater ist, doch er ist in Wahrheit der Sohn von Sam. Dieses Geflecht von Eifersucht und Enttäuschung hat in Sam auch den Wunsch wachgerufen seinen Konkurrenten zu töten. Logan hat als Farmer auch sein Päckchen zu tragen, die Familie hat immer wieder Geldschwierigkeiten. Und in dem Moment als der Banküberfall über die Bühne geht, ist auch Logan in der Stadt und kann von der Saloonbesitzerin Goldie (Cece Whitney) ein Darlehen bekommen. Er hilft aber dem Sheriff als die Bankräuber aus der Stadt fliehen wollen. Alle Banditen werden getötet, nur Sam kann fliehen. Der reitet mit dem gestohlenen Geld in das Versteck der Banditen, wo die junge Lotti (Ruta Lee) auf die Männer wartet. Die Geliebte von Skip ist nicht lange traurig über dessen Ableben, sie will aber einen Anteil am Geld. Dann ist auch schon die Bürgerwehr, zu der auch Logan gehört, vor Ort. Die betreffenden Männer, darunter zwei verruchte Schläger, ein Barkeeper und ein Büffeljäger, erweisen sich als vollkommen skrupellos und schlagen vor, Sam und das Mädchen zu erschießen und das Geld aufzuteilen, anstatt es der Bank zurückzubringen. Doch Logan stellt sich ihnen entgegen, obwohl er weiß, dass Sam ihn umbringen will...



Auf dem Weg zurück gibts natürlich auch viel Gesprächs-Nachholbedarf. Vielleicht ist das Drehbuch ab diesem Zeitpunkt zu wenig hart und setzt durchaus mal auf Sentimentaliäten. Dennoch kann der Western, der von Kameraltmeister Joseph Biroc prächtig photografiert wurde, bestens unterhalten und eine wilde Apachengruppe sorgt noch zusätzlich für Dramatik. Sehr schön herausgearbeitet wurde auch der Zwiespalt von Susan, die mit einem der Männer verheiratet war und einen Sohn hat und mit den anderen nach der Scheidung ehelichte. Im Angesicht des Todes wird der Rächer zum Retter - was will der Westernfan mehr.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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