Samstag, 3. November 2018

In die Enge getrieben

























Regie: Phil Karlson

Die mögliche Kronzeugin...

1955 inszenierte der B-Movie Director Phil Karlson den Film Noir "In die Enge getrieben" - der Film spielt überwiegend in einem Hotelzimmer in Manhattan statt. Die Hauptrolle ging an Ginger Rogers, die das leichte Mädchen Sherry Conley spielt. Eine Figur, die auch sehr gut zu Shirley McLaine gepasst hätte - eine junge Frau, die durch ihre Naivität irgendwann im Leben gestrauchelt ist, so auf die schiefe Bahn kam und sich mit dubiosen Gestalten abgab. Am Ende wurde sie zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, immerhin hat sie beinahe 4 Jahre abgesessen und mit ihrer großen Klappe und einer guten Portion Frechheit kam sie bislang gut zurecht im Frauenknast.
Nun soll sie die wichtigste Zeugin im Prozess gegen den Mafiosi Benjamin Costain (Lorne Greene). Vorerst weiß sie aber noch nichts von ihrem Glück, als sie mit unbekanntem Ziel von dem jungen Polizisten Lieuntant Vince Striker (Brian Keith) mit unbekanntem Ziel aus dem Gefängnis geholt wird. Begleitet wird sie von der empathischen Aufseherin Mrs. Wiloghby (Katherine Anderson), das Ziel ist das bereits erwähnte Hotelzimmer. Sherrys damaliger Lover wurde von Costain bereits zum Schweigen gebracht und auch sie lebt von jetzt ab gefährlich. Es sei denn sie verweigert die Aussage. Staatsanwalt Lloyd Hallet (E. G. Robinson) kennt aber sämtliche Tricks, die Gefangene positiv umzustimmen. Er sichert ihr zu, dass man den Rest der Strafe fallen lässt. Ausserdem lässt er Sherrys Schwester (Eve McVeagh) ins Hotel kommen. Von diesem Zusammentreffen der beiden verhassten Geschwister, erhofft sich Hallett auch einen Durchbruch. Noch ist die Zeugin nicht bereit dieses Wagnis einzugehen und mit ihrer forschen und koketten Art geht sie sowohl Hallett als auch Striker etwas auf die Nerven. Letzterer merkt auch, dass er bei der Blondine Chancen hätte, doch er zeigt ihr zunächst die kalte Schulter. Doch während des Wartens im Hotel kommt man sich näher und auch der Gangsterboss, dem es an den Kragen gehen soll, bleibt nicht untätig...



"In die Enge getrieben" ist ein B-Film Noir mit einer kammerspielartigen Atmosphäre. In den ersten Szenen des Films überwiegt der Dialog, erst nach und nach schraubt Routinier Phil Karlson die Spannungskurve nach oben und überrascht mit gewissen Wendungen, die dadurch erzielt werden, indem die Charaktere weitere Facetten ihres Innern offenbaren. Ginger Rogers gehört ja zu den ganz großen Hollywood Legenden, vor allem ihre Filmpartnerschaft mit Tänzer Fred Astaire brachte sie nach ganz oben in den Olymp von Hollywood. Für eine dramatische Rolle "Kitty Foyle" bekam sie allerdings den Oscar und auch die Rolle des Gangsterliebchen mit dem großen Herzen in Karlsons Film ist abseits ihres sonstigen Images. Doch sie macht die Sache ganz gut, auch wenn man am Anfang den Eindruck gewinnt, dass da sehr viel Overacting mitschwingt. Nach und nach gewöhnt man sich aber an Sherry und fängt sie an zu mögen. Und ab diesem Zeitpunkt ist sie plötzlich in Gefahr.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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