Samstag, 3. November 2018

Sie ritten nach Westen


























Regie: Phil Karlson

Im Krieg mit den Kiowa...

Regisseur Phil Karlson inszenierte in seiner aktiven Zeit als Filmregisseur mehrheitlich B-Pictures. Sein bekanntester Film ist wahrscheinlich der 1962 gedrehte "Kid Galahad - Harte Fäuste, heiße Liebe" - natürlich wegen Hauptdarsteller Elvis Presley. Bekannt sind auch die Noir Beiträge "Der vierte Mann", "In die Enge getrieben" oder "Taxi 539 antwortet nicht".  Neben dem 1958 inszenierten "Duell im Morgengrauen", in dem es um einen Vater-Söhne Konflikt geht, ist wahrscheinlich der Kavallerie Western "Sie ritten nach Westen" (Original: The rode together) aus dem Jahr 1954 seine beste Genrearbeit.
Die Hauptrolle in "Sie ritten nach Westen" spielt der damalige aufsteigende Star am Hollywoodhimmel Robert Francis, der kurz zuvor als Fähnrich Willie Keith in "Die Caine war ihr Schicksal" neben Hochkarätern wie Humphrey Bogart, Fred MacMurray, Van Johnson und Jose Ferrer begeistern konnte. Seine Filmpartnerin aus dem Dmytryk Klassiker wurde von Columbia Pictures gleich mit engagiert. Sie spielt die Rolle der Indianerin Manyi-ten, von der der Arzt des Forts glaubt, dass sie eine Weiße ist, die von den Indianern aufgenommen wurde. Dieser Arzt heißt 1st Lt. Allen Seyward, ist die Hauptfigur der Geschichte und wird natürlich von Robert Francis gespielt.
"Sie ritten nach Westen" beginnt mit einer Szene, die eine Patrouille der 14. Kavallerie zeigt - ein Offizier wird von einem Kiowa Pfeil am Bein verwundet und wird im hohen Tempo zum Fort gebracht, damit der dort stationierte Chirurg die Blutungen stoppt. Doch der Mann erweist sich als inkompetent, der Verletzte stirbt an seiner Verletzung. Der Dilettant wird durch den jungen Chirurgen Lt. Allen Seyward ersetzt. An seinem ersten Tag lernt er die junge Laurie MacKaye (Donna Reed), die Nichte des Colonels, kennen. Die junge Frau fällt auch anderen Soldaten auf. So auch Captain Blake (Phil Carey), ein ganz anderer Typ wie der neue Arzt. Das Kavallerieregiment hat sowohl Probleme mit den Comanchen als auch mit den Kiowa. Allen bringt nicht nur das heruntergekommene Lazarett auf Vordermann, sondern versucht auch bei einem Besuch im Reservat die Indianer zu behandeln. Denn er hat schnell erkannt, dass einige Stammensmitglieder an Malaria erkrankt sind. Dort begegnet ihm auch die Indianerin Manyi Ten (May Wynn), die mit dem Häuptlingssohn Red Leaf (Eugene Iglesias) verheiratet ist. Er nimmt auch den Medizinmann (Frank deKova) des Stammes ernst und sieht in ihm einen gleichwertigen Kollegen. mit dem er sich über die Krankheit austauscht. Dies missfällt Blake, der die Rothäute immer als Feinde betrachtet. Somit ist der ständige Konflikt dieser beiden so unterschiedlichen Soldaten der rote Faden der Geschichte. Blake macht sich auch Hoffnungen auf Laurie, doch die liebt den hilfsbereiten Arzt, der für seine Überzeugungen bald in der Verdacht gerät ein Gegner ein Verräter zu sein...



Leider verstarb der sympathische Robert Francis bereits ein Jahr später bei einem tragischen Flugzeugunglück. Er sollte es in seiner Filmlaufbahn leider nur auf vier Leinwandauftritte bringen.
Karlsons Film erweist sich als kleine Westernperle und als richtig guter Kavalleriewestern. Neben vielen guten Actionszenen punktet der Film auch durch die humane Botschaft und steht den Standarts des Militärs kritisch gegenüber. Dabei muss der Protagonist erst einmal mit dem Hass der eigenen Leute fertig werden, er darf sich nicht beirren lassen auf seinem rechtschaffenen Weg, der ihm ab einem gewissen Punkt nur noch Nachteile einbringt. Es ist die Frau, die ihn liebt und die ihn ermuntert, so zu bleiben wie er ist - ungeachtet der persönlichen Folgen bleibt er durch diesen Zuspruch bis zum Ende seinem Gewissen treu und entscheidet sich für die Menschlichkeit. Ein bisschen Traum schwingt mit, wenn sich am Ende Kavallerie und Kiowas miteinander versöhnen. Die Realität sah da wohl anders aus.



Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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