Donnerstag, 13. Dezember 2012

Die 39 Stufen



Regie: Alfred Hitchcock

Spione in Schottland...

In einer Music Hall im London der 30er Jahre: Dort gastiert "Mr. Memory" (Wylie Watson), der Mann mit dem fotografischen Gedächtnis. Seine unglaubliche Merkfähigkeit macht ihn dort zur großen Attraktion. Der Conferencier meint zum Publikum "Stellen sie eine Frage an Mr. Memory - er wird alles beantworten können".
"Wer gewann beim Cricket ?", "Wie alt ist Mae West ?" "Wer wird nächster Fußball-Champion ?" - der Kanadier Richard Hannay (Robert Donat) ist einer dieser Zuschauer und wie dem gesamten Publikum scheint ihn diese Darbietung zu gefallen, er fragt auch nach, wie weit es von Winnipeg nach Montreal ist, Mr. Memory beantwortet auch diese Frage spielend.
Plötzlich wird ein Schuß abgefeuert, was eine Panik verursacht. Mit der Menge drängt auch Hannay nach draussen, als er draussen ist, spricht ihn eine etwas verängstigte Unbekannte (Lucie Mannheim) an, die sich spontan zu ihm nach Hause einladen lässt.
Hannay, der vorübergehend in London lebt, hat ein Appartment am Portland Place gemietet, die Frau stellt sich als Annabella Smith vor und verrät ihm dort, dass sie eine Spionin ist und von 2 Männern verfolgt wird. Das glaubt Hannay erst als er unten vor dem  Haus tatsächlich zwei dubiose Gestalten in der Nacht erblickt.
Annabella erzählt von einer Spionageorganition, die ein lebenswichtiges britisches Militärgeheimnis, die 39 Stufen, ausser Land schaffen wollen. Sie wolle dies unter allen Umständen verhindern. Der Chef der Spione wäre zu erkennen, weil das obere Gelenk an einem seiner Finger fehlt.
Morgen müsse sie sich mit jemanden in Schottland treffen. Doch soweit kommt es nicht. Die Frau wird in der Nacht ermordet. Hannay muss fliehen, denn die Mörder sind hinter ihm her. Und natürlich auch die Polizei, denn der Verdacht eine Frau in seiner Wohnung ermodet zu haben, drängt sich förmlich auf.
Hannay reist per Bahn nach Schottland, lernt im Zug die zickige Pamela (Madeleine Carroll) kennen, findet Unterkunft bei einem Ehepaar (Peggy Ashcroft/John Laurie) und kann anschliessend Verbindung mit Professor Jordan (Godfrey Tearle) aufnehmen, der Annabelle Smith gekannt hat...

"Die 39 Stufen" ist einer der drei frühen britischen Meisterwerke von Alfred Hitchcock, zu denen auch "Eine Dame verschwindet" und "Jung und unschuldig" gehört.
Grandios ist schon der Auftakt, die Szene und auch die Atmosphäre in der Music Hall bleibt unvergessen, ebenso die spannende aber auch humorige Zugfahrt nach Schottland. In "Der unsichtbare Dritte" hat Hitchcock diese Szenen wieder neu aufleben lassen: Der unschulidge Verdächtige auf der Flucht, die Blondine, die ihn verfolgende Polizei.
Interessanterweise fallen einige Lögiklöcher auf, wenn man den Film schon einige Male gesehen hat und interessanerweise fallen die aufgrund des hohen Suspence-Gehalts, des hohen Tempos und des perfekten Rhythmik beim ersten Mal gar nicht auf, so geschickt und raffiniert erzählt der große Regisseur seine Spionagestory.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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