Freitag, 21. Dezember 2012
Draculas Blutnacht
Regie: Paul Landres
Onkel Dracula...
Wer kennt sie nicht ? Die Newtons aus Santa Rosa, die in Hitchcocks großartigem Klassiker "Im Schatten des Zweifels" ihren Onkel Charlie Oakley erwarten und ihn am Bahnhof abholen. Charlie hat eine besondere Beziehung zur ältesten Tochter der Newtons, doch Charlotte, die auch "Charlie" gerufen wird, kommt langsam aber sicher dahinter, dass ihr Onkel zwei Gesichter hat und eines davon ist sehr, sehr böse und gefährlich.
15 Jahre später, also 1958, wird diese Idee von Paul Landres wieder aufgenommen - allerdings heisst der gute Onkel hier nicht Charlie sondern es ist Onkel Bellac Gordal (Norbert Schiller), ein Maler aus der Tschechoslowakei, der seine Verwandten in Amerika besucht und vielleicht auch dort längerfristig leben will. Doch Bellac wird dort nie ankommen, denn er reist zufälligerweise im selben Zug wie Graf Dracula (Francis Lederer), der auf der Flucht vor der Polizei ist.
Dracula nimmt die Identität von Bellac an und steht statt diesem dann auf dem Bahnhof in Carleton, wo Cora Mayberry (Greta Grandstedt) mit ihren Kindern Rachel (Norma Eberhardt) und Mickey (Jimmy Baird) auf den Besuch aus Europa wartet. Cora hat Bellac zuletzt als Kind gesehen, deshalb fällt der Identitätstausch auch nicht auf.
Rachel mag den sonderbaren, verschlossenen Künstler - allerdings ist ihr junger Freund Timmy Hansen (Ray Stricklyn) dem Besucher eher misstrauisch gesinnt. Tatsächlich benimmt sich dieser auch sehr eigenartig - kein Wunder, er ist ja auch ein Blutsauger.
Und da er dringend Blut braucht, nimmt er erstmal mit der Katze der Familie vorlieb. Bald macht aber auch Coras Freundin, die blinde, schwerkranke Jennie Blake (Virginia Vincent) Bekanntschaft mit dem Vampir.
Doch Draculas Jäger aus Europa, der resolute John Merrimann (John Wengraf) ist auch schon im Anmarsch...
"Draculas Blutnacht" ist ein in scharz weiss gedrehtes B-Picture, das weitgehend auf die genreüblichen Gothic-Horror-Motive verzichtet, was insofern interessant erscheint, da im gleichen Jahr auch Hammers Dracula Christopher Lee erstmalig die Zuschauer zum Fürchten brachte.
Sehr aussergewöhnlich ist die Sekundensequenz in Farbe (rotes Blut auf weißem Gewand). Sie zeigt den entscheidenden Moment, als der zum Vampir gewordenen Freundin Rachels ein Pfahl ins Herz geschlagen wird, und Blut austritt.
Ansonsten plätschert der Film vielleicht ein bisschen zu behäbig und bietet nicht unbedingt hohe Spannungsanteile. Wer allerdings ohne hohe Erwartungen an Film herantritt, wird allerdings mit einem stillen, netten Schauermärchen der alten Schule belohnt.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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