Donnerstag, 13. Dezember 2012
Mildred Pierce
Regie: Michael Curtiz
Das Schicksal der Karrierefrau Mildred Pierce...
Ein Mord geschieht Nachts in einem Strandhaus. Kurz später betritt eine attraktive Frau eine Brücke, sie will sich das Leben nehmen. Nur ein Polizist, der zufällig dort Wache hat, kann Mildred Pierce Beragon (Joan Crawford) von diesem Entschluß abhalten. Die verzweifelte Frau wird in der Nähe eines Lokals von Wally Fay (Jack Carson) entdeckt, der ein Freund von ihr ist. Sie lädt den Mann in dieses Strandhaus ein. Er ist verwundert, denn das hat sie ja noch nie getan, obwohl er der kühlen Schönheit seit Jahr und Tag mindestens zweimal Mal pro Woche Avancen machte.
Mildred verschwindet und lässt den Mann sitzen, dieser ahnt, dass etwas nicht stimmt und versucht aus dem verschlossenen Haus herauszukommen. Nur durch den Einschlag eines Fensters kann er ins Freie gelangen, dort wartet aber schon die Polizei auf ihn. Er erzählt den Beamten von der Leiche im Haus, die er eben auch erst entdeckt hat und seine Panik das Haus zu verlassen noch verstärkt hat.
Es handelt sich bei dem Toten um den Lebemann Monte Beragon (Zachary Scott), Ehemann voon Mildred.
Diese ist als die Polizei die Todesnachricht überbringt schon längst zu Hause und beruhigt ihre Tochter Veda (Ann Blyth).
Mildred muss mit aufs Revier, dort ist auch ihr Ex-Ehemann Bert (Bruce Bennett) und Mildreds zweite Hand Ida Corvin (Eve Arden), die ebenfalls Aussagen machen müssen.
Mildred erzählt dem Kommissar (Moroni Olsen) aus ihrem bewegten Leben und die Rückblende beginnt an dem Tag, als Bert durch seinen Kompagnon Wally arbeitslos wird. Weil Mildred für ihren beiden Töchter Veda und Kay (Jo Ann Marlowe) ein Leben im Luxus wünscht, werden diese beiden Mädchen auch dementsprechend (v)erzogen. Sie trennt sich von ihrem Mann und sucht sich heimlich Arbeit als Kellnerin. Heimlich deshalb, weil sich die ältere Veda ansonsten für ihre Mutter schämen müsste.
In diesem Metier steigt sie zuwerst als Restaurantbesitzerin und dann auch zur Chefin einer ganzen Restaurantkette "Mildreds" auf.
In diesem Zusammenhang lernt sie Monty kennen, in den sie sich verliebt. Doch er ist ein Schnorrer, der möglichst auf Kosten anderer lebt und so gibt Mildred ihm den Laufpass. Sie wird ihn aber dennoch fragen, ob er sie heiratet, denn Vedas Wunsch ist ihr immer noch Befehl.
Dabei hat die verwöhnte Tochter im Grunde jedoch in den Jahren der Abhängigkeit einen tiefempfundenen Hass auf ihre materiell denkende Mutter entwickelt. Veda ist ebenso durch und durch materialistisch eingestellt und verachtet die Mutter alsbald für ihre einfache Herkunft.
Diese verantwortungslose Erziehung steuert langsam aber sicher in die große Katastrophe...
"Mildred Pierce" ist in Deutschland bekannt unter "Solange ein Herz schlägt" und leider trifft dieser Titel ganz und gar nicht das erschreckende Grundthema dieses Filmklassikers. Dieser Titel suggeriert nämlich die wahre und bedingungslose Mutterliebe, die aber nur einen Teil der Charakteristika der Protagonistin ausmacht. Mildred ist eine Frau, die ihre Tochter völlig haltlos werden lässt und die sich bis zuletzt in ihrer Opferrolle gefällt. Dabei schreckt sie, um die Tochter zu schützen, auch nicht davor zurück, einen Bekannten zum offensichtlichen Täter zu machen. Im Grunde ist Veda ihr Ebenbild, einziger Unterschied: Die Tochter ist immer in der Täterrolle.
Aus diesem mehr als alarmierenden Liebes- und Abhängigkeitsverhältnis zwischen Mutter und Tochter bezieht der Film von Michael Curtiz seine Qualität als überlebensgroßes Melodram.
Doch Curtiz hat darüberhinaus durch die Hinzunahme von Film Noir Elementen eine fasznierende Mischung beider Genres abgeliefert, die den Film auch heute noch als Meisterwerk ausweisen.
"Solange ein Herz schlägt" erhielt bei der Oscarverleihung 1946 insgesamt sieben Nominierungen. In der Kategorie "Beste Schauspielerin" gewann Joan Crawford auch den Preis. Dazu kamen die Nomninierungen für Eve Arden und Ann Blyth, das Drehbuch von Ranald MacDougall, die Schwarzweiss Kamera von Ernest Haller und eine Nominierung zum Film des Jahres, in dieser Kategorie war allerdings Billy Wilders "Das verlorene Wochenende" siegreich.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
Labels:
10/10,
Ann Blyth,
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Michael Curtiz
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