Donnerstag, 13. Dezember 2012
Die Vögel
Regie: Alfred Hitchcock
Attacke von oben in Bodega Bay...
Alles beginnt im Davidsons Pet Shop in San Francisco: Melanie Daniels (Tippi Hedren) will den Hühnervogel holen, den sie ihrer Tante Tessa schenken will. Doch der ist noch nicht vor Ort, sondern im Anflug - daher heisst es warten. Während die sachkundige Verkäuferin Mrs. McGruder (Ruth McDewitt) kurz den Verkaufsraum verlässt, um zu telefonieren, betritt der Rechtsanwalt Mitch Brenner (Rod Taylor) den Laden, um für seine kleine Schwester Cathy (Veronica Lake) zwei Sperlingspapageien zu kaufen.
Er erkennt die wartende Melanie vom Gericht, denn das hübsche Jet Set Girl ist auch bei den Anwälten Gesprächsthema, nicht zuletzt, weil die Klatschspalten behaupteten, dass die Blondine in Rom nackt in einen Brunnen sprang. Mitch kennt die Frau auch vom sehen, weil vor kurzem ein Fall im Gericht präsent war, bei dem einige Fensterscheiben zu Bruch gingen - Auslöser des Streits: Melanie Daniels.
Mitch spielt dann den Unwissenden und Melanie tappt in die kleine Falle, denn sie spielt gerne mal Mitarbeiterin der Tierhandlung.
Am Ende des kleinen Streichs, steht eine interessierte Melanie, die Beziehungen hat und die Autonummer des fremden Mannes herausbekommt.
Dies führt sie zuerst in seine Wohnung in der Stadt, aber der Nachbar macht sie darauf aufmerksam, dass Mitch das Wochenende immer bei seiner Familie in Bodega Bay verweilt.
Nun heisst es die 100 Meilen in das verschlafene Küstenstädtchen fahren, auf dem Beifahrersitz zwei Sperlingspapageien und ein Brief an das "Scheusal" Mitch.
In Bodega Bay angekommen, mietet sie sich ein Boot bei Brinkmeier (John McGovern), während der Überfahrt per Boot zu dem Anwesen der Brenners, wird Melanie von einer Möwe angegriffen.
Sie lernt danach gleich Mitchs Mutter Lydia (Jessica Tandy) und Mitchs Bekannte, die Lehrerin Annie Hayworth (Suzanne Pleshette) kennen, bei der sie auch für die erste Nacht ein Zimmer bekommt.
Ansonsten ist sehr viel Fischerdorf-idylle angesagt, dazu ein immer heftigerer Flirt mit Mitch...leider braut sich in den Lüften ein Krieg zusammen. Die Vögel werden aggressiv und alle Arten schliessen sich zusammen, um die Menschen anzugreifen. Bald kommt es zu weiteren Attacken, die Ornithologin Mrs. Bundy (Ethel Griffies) hält dies für absurd, da Vögel friedlich sind, sie bringen Farbe und Shhönheit in die Welt. Trotzdem kommt die Katastrophe mit voller Wucht in die friedliche Stadt...
Alfred Hitchcock drehte "Die Vögel" nach der gleichnamigen Kurzgeschichte der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier von 1952. Wie schon mit "Psycho" gelang dem Meister der Suspence damit ein weiterer wegweisender Film des Horrorgenres.
Noch heute gilt "Die Vögel" neben "Der weiße Hai" und "King Kong" als der populärste Tierhorrorschocker.
Dabei ist Hitchcock neben dem Grauen auch ein sehr skurriles und extrem liebevolles Portrait eines Küstenstädtchens und dessen Bewohner gelungen. Es herrscht eine seltene Perfektion im Einklang zwischen Humor und Grauen.
Herausragend auch die Kameraführung (Robert Burks) und das Szenebild (Robert F. Boyle) und die Ausstattung (Harold Michelson).
Auch das Ensemble mit den Hauptakteuren Hedren, Pleshette, Taylor und allen voran die wunderbare Jessica Tandy ist in großartiger Spiellaune und veredeln mit ihren menschlichen Problemen die Katastrophe, die sich in unmittelbarer Umgebung entwickelt und für die es keine Erklärung, höchstens ein paar Andeutungen für eine Erklärung, gibt.
Die DVD zu diesem genialen Vergnüngen ist allerdings nur mittelmässig, wo bleibt der restaurierte, anamorph abgetastete und im korrekten 1,85:1-Bildformat erscheinende Silberling ?
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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