Donnerstag, 13. Dezember 2012

Der Todeskuß



Regie: Henry Hathaway

Zwischen Kriminalität und bürgerlichem Leben...

Heiligabend in New York City: Die Stadt ist voller Menschen, die die letzten Geschenke kaufen. Nick Bianco (Victor Mature), seit einem Jahr arbeitslos, ist gerade dabei mit drei Komplizen ein Juweliergeschäft auszurauben, dass sich im obersten Stockwerk eines Hochhauses befindet. Es herrscht reger Betrieb im Fahrstuhl, so dass sich die Flucht dann doch immer mehr verzögert.
Das Schicksal will es, dass der Kassierer, der gefesselt war, sich befreien kann und den Alarm betätigt. Noch ehe die Gangster den vollbesetzten Fahrstuhl verlassen können, sperrt die Polizei die Ausgänge ab. Es bleibt nur die Flucht, die dann zumindest für Nick misslingt, während seine Kumpane entkommen können.
Der Staatsanwalt Louis D´Angelo (Brian Donlevy) sieht im gefassten Nick eher ein Mann, der durch schlechte Gesellschaft und miese Umstände zum Kriminellen wurde. Er bietet Nick eine Haftverschonung an, wenn dieser seine drei Komplizen verrät. Doch die Ehre verbietet diesen Deal, wohlwissend, dass für seine junge Frau und die beiden kleinen Töchter nun harte Zeiten ohne Ernährer beginnen.
Verteidiger Earl Howser (Taylor Holmes) will Nick aber bald herausholen, dieser soll nämlich 25 Jahre Haft verbüßen.
In Sing Sing lernt er den psychpathischen Gangster Tommy Udo (Richard Widmark) kennen, der dort eine kleinere Gefängnisstrafe verbüßt.
Nach 3 Jahren ist immer noch keine Begnadigung in Sicht, da erfährt Nick von einem Mitgefangenen, dass seine Frau Selbstmord begangen hat.
Er ist nun bereit für die Staatsanwaltschaft auszupacken, um seine beiden Kinder, die ins Waisenhaus gesteckt wurden, wieder zu sich zu holen.
Unterstützt wird er dabei von Nettie (Coleen Gray), der jungen Tagesmutter der beiden Kinder, die schon seit langem in Nick verliebt ist.
Es scheint alles wieder in bürgerlichen Bahnen zu laufen, doch eine Zusammenarbeit mit den Gesetzeshütern gegen die organisierte Kriminalität ist auch gefährlich...

Henry Hathaway drehte "Der Todeskuß" im Jahr 1947 nach einer Erzählung von Eleazar Lipsky.
Aufgrund der sehr markanten Darstellung eines Psychopathen, der immer mal nervös kichert, wurde der Film ein großer Erfolg und gilt heute zu Recht als einer der Klassiker des Film Noir.
Dabei ist der Stil fast schon ein bisschen semidokumentarisch gestaltet, liefert aber durch die anrührende Familiengeschichte immer mal wieder kurze melodramatische Tendenzen, die allerdings nie zu dick aufgetragen sind.
Ein weiteres Merkmal des Films ist das phasenweise aufgehobene Gut und Böse Schema, denn mit der Rolle des berechnenden Louis D’Angelos kommt da en etwas zwielichtiger Mann des Gesetzes ins Spiel, der sehr stark auf den eigenen Vorteil bedacht ist.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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