Regie: John Farrow
Den Hals in der Schlinge...
Aufregender Film Noir in Rückblenden, von einem Mann, der sich hinter der großen, imposanten Uhr des Verlagshauses Janoth versteckt: Unser Held heisst George Stroud (Ray Milland) und ist ein exzellenter Journalist, der für ein riesiges Medienunternehmen, der Janoth Publications in New York, arbeitet.
Dort ist er der Abteilungsleiter für das "Crimeways" Magazin, mit dem Verbrecher noch schneller als die Polizei entlarvt und gefasst werden soll. Der engagierte Stroud hat dazu ein System entwickelt, in dem auch noch so kleine und bedeutungslose Fakten über die gesuchte Person auf einem großen schwarzen Brett zusammengetragen werden und diese sorgsame Recherche als eine Art Profilertätigkeit fungiert.
Demenstprechend populär ist das Magazin auch bei den Lesern.
Die Janoth Publication gehört dem allmächtigen und tyrannsichen Boss Earl Janoth (Charles Laughton), der von seinen Mitarbeitern regelrecht gefürchtet wird, denn selbst Kleinigkeiten haben die fristlose Kündigung zur Folge.
Bereits 7 Jahre ist George Stroud mehr als engagiert tätig und sehr oft hatte das Privatleben mit seiner Frau Georgette (Maureen O´Sullivan) und dem kleine Sohn das Nachsehen.
Doch diesen Sommer sollte alles anders werden, er schon lang beantragte und auch genehmigte Urlaub in eine einsame Hütte ist zur gleichen Zeit die immer wieder verschobene Hochzeitsreise.
Natürlich cancelt der tyrannische Mogul in letzter Sekunde die wohlverdienten Ferien, was George Stroud so wütend macht, dass er selbst die Kündigung hinnimmt.
Doch diese neue Situation hat zur Folge, dass er in einigen Bars so manchen Drink zu sich nimmt, in seiner Begleitung findet sich auch noch zufällig Strouds Geliebte Pauline (Rita Johnson).
Er verpasst den gemeinsamen Zug mit seiner Frau, stattdessen wird in Paulines Appartment gefrustet weitergefeiert. Bis zu dem Zeitpunkt als Janoth auftaucht. Nun heisst es für Stround verschwinden bevor er gesehen wird.
Am anderen Tag wird er in seinem Ferienort von Steve Hagen (George MacReady), der rechten Hand von Janoth angerufen, mit der lukrativen Bitte einen Mann zu suchen, bei dem George Stroud sofort merkt, dass der Gesuchte niemand anderer sein kann als er selbst...
John Farrow drehte "Spiel mit dem Tode" im Jahr 1948, in den 80er Jahren wurde davon sogar ein Remake "No way out" mit Kevin Costner gedreht.
Das Original ist ein sehr eigenständiger Film Noir, der im Zeitungsmilieu spielt und als Höhepunkt eine Verbrecherhatz in den Gebäuden des Verlagshauses bietet. Die Ausgänge sind verriegelt, die Zeugen, die den Gesuchten identifizieren können und sollen, sind alle im Gebäude und George muss einerseits vor diesen lästigen Augenzeugen sein Gesicht verbergen und andererseits eigene Ideen suchen, die ihn als möglichen Täter in einem Mordfall entlasten. Aber sein Gegner ist raffiniert und hat eigentlich gewaltige Vorteile in diesem Spiel.
Wie immer ist Charles Laughton hervorzuheben, der den Medienmogul fies und böse spielt, aber andererseits auch die Schwächen dieser Persönlichkeit aufzudecken vermag, so dass darunter eigentlich eine traurige Gestalt zum Vorschein kommt.
Erstaunlich sind auch so manche humorvolle Einlagen in sehr ernsten Momenten. So wird die Schreckhaftigkeit eines der Zeugen ein bisschen slapstickmässig gezeigt und Elsa Lanchester als Malerin Patterson bringt wie so oft als Nebendarstellerin viel Farbe ins Spiel...
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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