Montag, 22. Februar 2016

Chuka

























Regie: Gordon Douglas

Alleingang am Fort Glendannon...

40 Jahre lang drehte Hollywood Regisseur Gordon Douglas Filme, er war zuhause in diversen Genres und galt bei den Produzenten als verlässlicher und solider Regisseur, der auch die Qualität nicht ausser Acht ließ. Einige seiner Filme sind sogar zu echten Klassikern geworden. Am bekanntesten ist vielleicht der Monsterfilm "Formicula" aus dem Jahr 1954, in dem gezeigt wird, dass Ameisen durch Atömversuche in der Wüste auf Monstergröße mutieren können und somit zur echten Gefahr für die Menschen werden. Sein bester Western ist wahrscheinlich der 1964 inszenierte "Rio Conchos" - aber auch "Barquero" (1970), "Im Höllentempo nach Fort Dobbs" (1958) oder "Man nannte ihn Kelly" (1959) zählen zu den Klassikern des Western.  Dabei ist der 1966 realsierte Western "Chuka" leider etwas in Vergessenheit geraten, was eigentlich sehr bedauerlich ist. Denn mit Rod Taylor und John Mills tauchen zwei Schauspieler in den Hauptrollen auf, die man ansonsten mit dem Genre nicht in Verbindung bringt. Rod Taylor hat sich sogar an der Produktion beteiligt und spielt den Tramp und Pistolero Chuka.
Der Film erinnert sehr stark an einen früheren Film von Gordon Douglas, man könnte beinahe von einem Remake des 1951 gedrehten "Bis zum letzten Atemzug" ausgehen. "Chuka", der auch unter dem Titel "Alleingang am Fort Clendannon" bekannt ist, setzt natürlich auch ein bisschen auf die Härte des Italo Western, der in den 60ern seine Blütezeit hatte und am Ende wird es in der Geschichte auch nur wenige Menschen geben, die den Überfall der Indianer auf das Fort überleben.
Der Film spielt im Jahr 1876. In der ersten Szene trifft Chuka (Rod Taylor) in einem winterlichen Gebiet auf hungernde Arapaho Indianer, die gerade einen ihrer verstorbenen Stammesbrüder begraben müssen. Der Revolverheld setzt sich zu den Indianern und schenkt ihnen ein Stück Fleisch. Diese Geste rettet ihm vermutlich am anderen Tag das Leben, als er auf eine Postkutsche trifft, die in Not geraten ist. In der Kutsche befindet sich Helena Chavez (Angela Dorian alias Victoria Vetri), die mit ihrer Tante Senora Veronica Kleitz (Lucianna Paluzzi) auf dem Weg zu Helenas zukünftigen Mann ist. Die schöne Helena soll gegen ihren Wunsch mit einem einflussreichen Mann vermählt werden. Als die beiden Frauen aussteigen, bemerkt der Zuschauer, dass sich Chuka und Veronica von früher kennen müssen. Dann ist die Reisegruppe auch schon von Indianern auf dem Kriegspfad umzingelt. Als der Häuptling Hanu (Marco Lopez) den Mann erkennt, der ihm Nahrung angeboten hat, verschont er die Reisegruppe. Im Fort angekommen wird Chuka von dem dort stationierten Colonel Stuart Valois (John Mills) und dessen rechter Hand Sergeant Hansback (Ernest Borgnine) misstrauisch beobachtet. Es herrschen raue Sitten im Fort, bei der Ankunft wird ein junger Mann (Michael Cole) gerade ausgepeitscht, auch sonst scheinen die Soldaten des Forts alle wegen irgendwelchen Vergehen oder Verfehlungen dort strafversetzt zu sein. Der erfahrene Major Benson (Louis Hayward) hat auch eine indianische Geliebte (Herlinda del Carmen) in seiner Unterkunft versteckt. Chukas alte Liebe zu Veronica wird wieder wach. Als der Scout Lou Trent (James Whitmore) Hilfe holen soll, fälllt er in die Hände der Indianer und wird gefoltert. Chuka gelingt es den Mann zu befreien und wieder ins Fort zu bringen. Dort muss man sich aber nun auf den Angriff des Stammes vorbereiten...



Und dieser endet dann tödlich und blutig. Chuka selbst wird durch einen Speerwurf schwer verletzt. Auch in der letzten Szene gibt es eine Auge um Auge Begegnung zwischen dem Pistolero und dem Indianerhäuptling, der ihn ein weiteres Mal verschont. Veronica stirbt durch einen tödlichen Pfeil, genauso wie Hansback, Valois und Trent. Lediglich Helena überlebt das Massaker. Am Ende sieht man einen einzelnen Grabhügel innerhalb des Forts. Der Film lässt offen, ob dies das Grab von Chuka ist, beerdigt durch Helena. Es könnte aber auch sein, dass Chuka seine große Liebe Veronica dort bestattet hat und zusammen mit Helena das Fort verlassen konnte. Gordon Douglas gelang mit "Chuka" ein kompromissloser Westernbeitrag, der sich auch kritisch mit der Haltung der Armee auseinandersetzt. Durch Hunger waren die Indianer gezwungen auf Kriegspfad zu gehen, man hätte das Blutbad sicherlich verhindern können.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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