Samstag, 13. Februar 2016

Meuterei am Schlangenfluß

 























Regie: Anthony Mann

An der Biegung des Flusses...

Anthony Manns erster Western mit James Stewart war der in düstere schwarz-weiß Bilder gekleidete "Winchester 73". Der Film wurde ein riesiger Erfolg und es folgten 4 weitere Universal Pictures Western dieses kreativen Gespanns. Schon der zweite Streich, der 1952 inszenierte "Meuterei am Schlangenfluß" erschien im prächtigsten Technicolor. Rückblickend gilt für alle diese Filme, dass die Bebilderung einfach perfekt ist und es nur wenige Western der 50er Jahre gibt, die die Kamera besser nutzten, um dem Zuschauer das weite, neue Land nahezubringen. Es gelang dem Regisseur vortrefflich die Wirklichkeit der abenteuerlichen und beschwerlichen Reisen und den starken Willen dieser Pioniere einzufangen und zu visualisieren. Man kann beinahe sogar den Scheiß und die Tränen spüren, die dieses Risiko der neuen Heimat in sich barg. Großartige Panoramaaufnahmen von Flüssen und Bergen (in Meuterei auf dem Schlangenfluß wurde am Columbia River und am Mount Hood gedreht) passen perfekt zu den angestrengten Bildmotiven der Siedler, die mit ihren Karren einen beschwerlichen Weg ans Ziel suchen. Dabei basiert Borden Chases Drehbuch auf zwei unterschiedliche Geschichten, die miteinander verbunden werden. Zum einen diese schwierige Reise einer Siedlerkaranwane und zum anderen die Geschiche zweier Männer, die sich treffen und die sich immer wieder gegenseitig das Leben retten. Dabei haben die beiden auch die gleiche dunkle Vergangenheit.
Der Waldläufer Glyn McLyntock (James Stewart) war in seinem früheren Leben ein gefürchteter Bandit, doch er hat sich verändert. So hat er jetzt die Aufgabe übernommen ein paar Siedlerfamilien, darunter Jeremy Baile (J. C. Flippen) mit seinen beiden Töchtern Laura (Julie Adams) und Marjie (Lori Nelson), nach Oregon zu führen. Während dieser Reise rettet McLyntock einem Mann (Arthur Kennedy) das Leben, der von einer Gruppe von Männern aufgehängt werden soll. Er soll ein Pferd gestohlen haben. McLyntock zieht diesem Emerson Cole in der letzten Sekunde den Hals aus der Schlinge und so schließt sich auch Emerson Cole dem kleinen Treck an. Sie meistern einen Indianerangriff und kommen glücklich in Portland an, wo die Reise in die neue Heimat bald weitergehen soll. #Von dem Händler Tom Hendricks (Howard Petrie) kaufen sie Saatgut, Obstbäume, Rinder, Pferde, Werkzeuge für einen guten und fairen Preis. Julie, die beim Indianerübefall verletzt wurde, setzt die Reise nicht fort und soll später - wenn die Waren von Hendricks zu dem neuen Land der Siedler geliefert werden sollen - nachkommen. Emerson Cole, der ebenso wie McLyntock eine Vergangenheit als Bandit hat, findet Gefallen am Stadtleben und bleibt in Portland. Marjie verguckt sich etwas in den jungen Revolverhelden und Spieler Trey Wilson (Rock Hudson). Doch Zeit für mehr als Flirt ist nicht drin, da die Siedler weitermüssen. Einen Teil des Weges können sie auf Captain Mellos (Chubby Johnson) Mississippi Dampfer absolvieren, dann gehts aber beschwerlicher weiter. Einige Monate später kommen aber Baile ernsthafte Zweifel ob die Ware tatsächlich geliefert wird. Versprochen war September, nun ist der Termin schon einen Monat überschritten und Schnee kündigt sich an. Ohne Lebensmittel sind die Siedler am Ende. McLyntock und der alte Baile machen den beschwerlichen Weg zurück nach Portland um nach dem Rechten zu sehen. Dort hat der Goldrausch den Ort und auch die Menschen völlig verändert...


 
 Und schließlich kommt es auch irgendwann zum unausweichlichen Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Banditen, von denen einer das alte Leben hinter sich lassen will und der andere immer Bandit bleiben wird und auch will. Ein bisschen ist die Geschichte auch von dem großartigen "Red River" von Howard Hawks abgekupfert. Sehr offensichtlich bei der Machart wie der Indianerüberfall inszeniert wird und später bei der Meuterei auf den Bergen, wo die beiden Freunde dann zu erbitterten Feinden werden. Genau wie John Waynes Figur Tom Dunson schwort auch der überwältigte McLyntock Rache bis in den Tod. Und genau wie Tom Dunson überwindet auch der Held in "Meuterei am Schlangenfluß" alle physischen Strapazen und schafft das Unmögliche. Er holt mit seinem eisernen Willen die Banditen unter der Führung von Cole Emerson wieder ein. Dann natürlich kommt es zum Showdown. Dabei erweist sich auch Arthur Kennedy als sehr guter Filmbösewicht. Der junge Rock Hudson ist in einer wichtigen Nebenrolle zu sehen.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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