Dienstag, 31. Mai 2016

Cyrano de Bergerac - Der letzte Musketier




Regie: Michael Gordon

In Roxanne verliebt....

"Cyrano de Bergerac", das berühmte Versdrama von Edmond Rostand aus dem Jahr 1897 bezieht sich auf den Schriftsteller Hector Savinien de Cyrano (1619 - 1655), der zwei fantastische Romane über Mond- und Sonnenbewohner schrieb. Rostands Drama erzählt von seinem einzigartigen und auffälligen Aussehen, er hat eine extrem lange Nase, unter der er sehr leidet. Aber Cyrano ist auch ein mutiger und gefürchteter Mann und so mancher Spötter verliert im Duell mit der Langnase. Der Stoff wurde mehrfach verfilmt und die beste und berühmteste stammt von Jean Paul Rappenau aus dem Jahr 1990 mit einem grandiosen Gerard Depardieu - vielleicht sogar in der Rolle seines Lebens. Dafür bekam der französische Historienfilm sogar 5 Oscarnominierungen - darunter war auch Depardieu, der die Trophäe aber nicht gewinnen konnte und von Jeremy Irons mit "Die Affäre der Sunny B." geschlagen wurde. Weniger bekannt ist die Hollywood Verfilmung aus dem Jahr 1950. Hier gelang es Jose Ferrer, dem Darsteller des Cyrano, den Oscar zu gewinnen. Dennoch ist der Film heute in Vergessenheit geraten. Natürlich ist Rappenaus Film viel opulenter und besser, aber dennoch war "Der letzte Musketier" von Michael Gordon (Bettgeflüster, Eine zuviel im Bett) einer der Filmfavoriten meiner Kindheit. Mich hat die tragische Liebesgeschichte damals sehr fasziniert. Cyrano (Jose Ferrer) ist ein Freigeist und ist in seinem Garderegiment, das hauptsächlcih aus gascognischen Kadetten, besteht ein geschätzter Kamerad. Nur wenige haben seinen Heldenmut und seine Tapferkeit. Doch Cyrano ist nicht nur Haudegen und Duellist, er liebt auch die Poesie und schreibt Gedichte. Er interessiert sich für Alchemie und für religionskritische Autoren seiner Zeit. Ausserdem ein Meister der Fechtkunst und heimlich verliebt in seine schöne Cousine Roxanne (Mala Powers). Er kann ihr seine Liebe aber nicht gestehen, da er wegen seiner riesigen Nase eine Absage befürchtet. So schwärmt er heimlich für sie. Der Film fängt im Theater an. Dort jagt Cyrano einen Schauspieler von der Bühne, weil der viel zu pathetisch spielt und ausserdem Cyranos heimlicher Liebe unverschämte Blicke zuwirft. Natürlich macht er sich mit dieser Aktion wieder mal keine Freunde. Immerhin nahm Roxanne Notiz von ihrem berühmten Cousin, denn sie bittet ihn um eine Unterredung. Was kann das sein ? Könnte sie auch Gefühle für ihn hegen ? Die Hoffnung ist groß, doch sie wird jäh zerstört als Roxanne Cyrano von ihrer heimlichen Zuneingung zu Christian von Neuvilette (William Prince) erzählt, einem Neuling in seinem Regiment. Roxanne bittet darum, dass Cyrano eine schützende Hand für Christian wird. Doch Roxanne ist anspruchsvoll. Christian ist gutaussehend, sie liebt aber ein poetisches Werben. Dies ist ein Talent, dass Christian nicht besitzt. So bietet Cyrano Christian seine Hilfe bei der Liebeswerbung an: Er schreibt an Roxane kunstvolle Liebesbriefe in Christians Namen. Dadurch gewinnt Christian Roxanes Herz und Hand, beide heiraten heimlich. Antoine Graf Guiche (Ralph Clanton), ein weiterer Verehrer von Roxanne kommt zu spät. Er hat jedoch die Macht Christian in den Krieg gegen die Spanier zu schicken. Auf dem Feld schreibt Cyrano seiner angebeteten Roxanne täglich Briefe im Namen von Christian. Eines Tages bekommt das Regiment an der Front Besuch...


ein berühmter Stoff, der 1950 von Stanley Kramer produziert wurde. Jose Ferrer ist natürlich auch ein sehr guter Cyrano und wirkt bis zuletzt glaubwürdig. Die Szene im Kloster am Ende des Films ist natürlich weltbekannt und fast zu spät erkennt Roxanne welchen Mann sie wirklich liebte - den Mann mit der Schönheit der Seele. Ein Triumph für die Poesie und die Kraft der liebenden Worte. Allerdings wird de Bergerac kurz vor diesem obligatorischen Samstagsbesuch bei seiner Cousine durch einen Anschlag schwer verwundet, so dass er in ihren Armen durch Blutverlust stirbt.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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