Samstag, 21. Mai 2016

Sanjuro

























Regie: Akira Kurosawa

Ein Samurai kommt zu Hilfe...

Der Japaner Akira Kurosawa war ein großartiger Regisseur und viele seiner großartigen Samurai-Filme sind unvergessliche Filmmeisterwerke. "Rashomon" aus dem Jahr 1950 war sein erster Welterfolg. Danach folgte vielleicht sein bester und bekanntester Film "Die sieben Samurai". Hervorragend auch "Das Schloß im Spinnwebwald" (1957), "Die verborgene Festung" (1958) oder "Yojimbo" (1961). "Sanjuro", der ein Jahr später entstand ist weniger bekannt und vordergründig eine Fortsetzung von "Yojimbo". Der Film, der mehr als die anderen Samurai Filme von Kurosawa eine gewisse Nähe zum Bühnenspiel vermittelt, ist an manchen Stellen auch humorvoll  und stellt dabei sogar Regel und Werte, denen die Protagonisten folgen, immer mal wieder in Frage. Für mich auch ein guter Film - aber keineswegs ein Meisterwerk wie seine Vorgänger. Die beste Szene kommt gleich am Anfang: Im Japan der Edo Zeit (ca. 1700) versucht ein junger Samurai (Yuzo Kayama)  sich gegen die Korruption im eigenen Clan aufzulehnen. Als er mit seinem Onkel (Yunosuke Ito) spricht, der nicht besonders sympathisch ist, wird er von diesem gewarnt er solle dieses Ansinnen bloß nicht weiterbetreiben, denn er wisse wer hinter der Korruption steckt und das wäre ein zu mächtiger Mann. Er ist regelrecht beim Onkel abgeblitzt - deshalb versucht er, dass das Anliegen mit dem Kikui, dem Vorsteher des Klans, besser verstanden wird. Der hat auch gleich ein offenes Ohr für den jungen Samurai und verspricht gegen die Korruption vorzugehen. Der junge Mann soll seine Freunde zusammentrommeln und in einem abgelegenen Gebäude auf ihn warten. Für die 9 Samurai ist der Fall klar: Der Onkel ist korrupt, aber in dem Vorsteher haben sie einen Verbündeten. Dieses Gespräch wird zufälligerweise von einem herumziehenden Ronin, Sanjuro Tsubaki (Toshiro Mifune) gehört, der sich dort zufällig aufhält, weil er eine Übernachtungsmöglichkeit brauchte. Er mischt sich in die Diskussion ein und gibt den 9 Freunden mit seinen Ausführungen zu denken, denn der Ronin denkt, dass nicht der Onkel, sondern der Vorsteher selbst sich der Korruption schuldig gemacht hat. Und er glaubt auch, dass bald die Männer des Vorstehers kommen werden, um die Freunde aus dem Weg zu räumen. Tatsächlich bestätigt sich Minuten später dieser Verdacht. Das Haus wird umgestellt. Es kommt durch die Schlagfertigkeit des Ronin noch nicht zum Kampf, aber bald darauf wird der Onkel, seine Frau (Takako Irie) und deren Tochter (Reiko Dan) werden von Kikui gefangen genommen. Der hat mit dem Truppenführer Muroto (Tatsuya Nakadai) einen sehr starken Mann. Der Kampf kann beginnen...


Wie gesagt ein guter Film, aber eben nicht ganz die Klasse der anderen Kurosawa Samurai-Meisterwerke. Dem Regisseur gelangen ja sogar im Spätwerk noch einmal zwei große Samuraifilme, der 1980 entstandene "Kagemusha" und vor allem 1985 den großartigen "Ran". Der interessante Part in "Sanjuro" ist die 'Begegnung der beiden starken Kämpfer Sanjuro Tsubaki und Hanbei Muroto. Beide Männer achten sich enorm, aber sie sind in diesem Kampf Feinde. Am Ende steht das Duell. Tsubaki will es nicht, aber Muroto kann ohne diesen Kräftevergleich nicht weiterleben - selbst wenn er der Unterlegene sein sollte. Dies sorgt für eine tollen Schlußpart.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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