Montag, 23. Mai 2016

Die Farm der Gehetzten



Regie: Andre de Toth

Connies gefährliches Spiel...

In Sam Peckinpahs "Sacramento" traten sie gemeinsam auf: Randolph Scott und Joel McCrae, zwei Helden früherer Westernfilme, die irgendwann Kultstatus erringen konnte. Randolph Scott vor allem durch Butt Boettichers 7 Filme umfassenden "Ranown Zyklus" und Joel McCrae durch 3 Western, die in den Jahren 1944 bis 1948 von Harry Sherman produziert wurden: Den Anfang des Trios bildete die Lebensgeschichte des berühmten Büffeljägers William "Buffalo Bill" Cody "Buffalo Bill, der weiße Indianer" (1944, Regie: William Wellman), das Ranch-Drama "Die Farm der Gehetzten" (1947, Andre de Toth) und als Abschluß "Flucht nach Nevada" (1948, Alfred E. Green). "Ramrod" , so der Originaltitel von "Die Farm der Gehetzten" war einer der ersten Regiearbeiten des aus Ungarn stammenden US-Regisseurs de Toth. Der äusserst interessante B-Western wird oft sogar auch dem "Film Noir" Genre zugeordnet - ausschlaggebend dafür ist, dass auch hier im Wilden Westen eine berechnende und hinterhältige Femme Fatale die Männer in ihrer Umgebung für ihre Zwecke manipulieren will. Ausserdem scheinen die harten Cowboys nicht in der Lage zu sein, dass Spiel nikcht kontrollieren zu können. Hauptthemen sind Leidenschaft und Gier. Was "Die Farm der Gehetzten" von  vielen anderen Genreverwandten unterscheidet, ist die düstere Gemütslage der Geschichte und wie Kameramann Russell Harlan mit seiner schattenhaften und atmosphärischen Fotografie zum individuellen Charakter des Films beiträgt. Andre de Toth war zu dieser Zeit mit der Hauptdarstellerin Veronica Lake verheiratet und arbeitete erstmalig mit seiner Frau zusammen, die schon durch die gemeinsamen Filme mit Alan Ladd beste Film Noir Erfahrung hatte. Sie spielt die Hauptfigur Connie Dickason aggressiv und sexuell aktiv. Als Gegenpart tritt mit Arlene Whelan als Rose Leland eine ganz total verschiedene Frauenfigur auf. Sie steht für das traditionelle Frauenbild - das Girl, dass auf ihren Cowboy wartet.
Der Film fängt mit einem drohenden Konflikt an. Der Schafzüchter Walt Shipley (Ian McDonald) hat sich viele Feinde unter den Ranchern gemacht, die das Weideland für ihre Rinder beanspruchen. Vor allem Frank Ivey (Preston Ruggles), der "Boss" des Tales will, dass Shipley aus der Stadt verschwindet. Doch so leicht ist das nicht, denn Connie Dickason (Veronica Lake), die willenstarke Tochter des Ranchbesitzers Ben Dickason (Charles Ruggles) hat vor den Schafzüchter zu heiraten. Sehr zum Ärger ihres Vaters, der für eine Heirat mit dem starken Mann Ivey plädiert. Nun steht das Duell bevor, unterstützt wird Shipley von seinem Freund Dave Nash (Joel McCrea), einem früheren Alkoholiker, der aber gut mit der Waffe umgehen kann. Im entscheidenden Moment kneift Shipley und verlässt die Stadt. Sein Land hat er aber Connie vermacht, die nicht im entferntesten daran denkt sich ihrem Vater und Ivey zu beugen. Sie heuert Dave als Vormann an und der kann seinen ehemaligen Kumpel Bill Schell (Don deFore) für den Kampf gegen die Kontrahenten gewinnen. Während Dave mt legalen Mitteln den Konflikt für sich und Connie entscheiden will, ist Bill eher der Hitzkopf, der auch ausserhalb des Gesetzes agiert. Der Sheriff (Donald Crisp) versucht Ruhe zu bewahren und schlimmes zu verhindern, die hübsche Rose Leland (Arleen Whelan) ist heimlich verliebt in Dave, der auch Gefühle für sie hegt. Doch Connie verdreht auch ihm den Kopf...


Die Dynamik wird von der rücksichtslosen Frau beherrscht - die Situationen, in die die Akteure schlittern sind paranoid, hoffnungslos und auch ziemlich klaustrophobisch. Nicht nur als Regisseur machte Andre de Toth in der Traumfabrik Karriere machte, von ihm stammt auch die Story zu Henry Kings Western "Der Scharfschütze" mit Gregory Peck. Von seinen Western wurde vor allem "Zwischen zwei Feuern" ein Kassenhit, aber auch "Gegenspionage", "Mann im Sattel" oder "Donnernde Hufe" udn "Tag der Gesetzlosen" sind empfehlenswerte Gernrearbeiten. Hier in "Die Farm der Gehetzten" präsentiert de Toth endrücklich die Philosophie des Faustrechts. Der Stärkere siegt, der Schwächere verliert vielleicht sein Leben.


Bewertung. 8 von 10 Punkten.

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