Donnerstag, 29. Juni 2017

Der große Atlantik




















Regie: Charles Frend

Die grausame See...

Hinter seinem neuen Filmtitel "Todesduell im Atlantik" verbirgt sich der britische Kriegsfilmklassiker "The Cruel Sea" (dtsch: Der große Atlantik) von Regisseur Charles Frend aus dem Jahr 1953. Durch seine sehr realistische und nüchterne Darstellung des Seekriegs im Atlanik wird er als einer der besten Kriegsfilme der 50er Jahre angesehen, der Film basiert auf dem Bestseller "Grausamer Atlantik" von Nicholas Monsarrat. Der Ex-Soldat verarbeitete seine eigenen Erlebnisse im Roman. Dabei macht er schon in seinem Vorwort klar, wer der einzige Feind in dieser Geschichte ist: Es ist der grausame Atlanik, den der Mensch nun noch grausamer gemacht hat". Dabei konzentriert sich die Geschichte auf die Männer der HMS Compass Rose, ein etwas kleineres Kriegsschiff mit der wichtigen Aufgabe für das Geleit von Schiffkonvois. Der einzige mit Seefahrtsefahrung ist der Kapitänleutnant Ericson (Jack Hawkins). Er hat kein gutes Gefühl wegen seiner Besatzung, die allesamt Neulinge sind. Seine Unterleutnants Lockhart (Donald Sinden) und der frisch verheiratete Ferraby (John Stratton) werden auch sogleich vom 1. Offizier James Bennett (Stanley Baker) übel zusammengefaltet. Wenig später kommt auch noch Unterleutnant Morell (Denholm Elliot) aufs Schiff, der den Kummer wegen seiner untreuen Frau, einer Schauspielerin, zunächst erfolgreich unterdrücken kann. Viel Zeit gibt es auch nicht für Privates, so hat es der ungebundene Lockhart nicht ganz so schwer. Sehr bald zeigt sich der Krieg von seiner fiesesten Seite. Ericson muss Befehl geben Unterwasserbomben auf ein deutsches U-Boot abfeuern, obwohl er damit die wenigen Überlebenden des versenkten britischen Schiffes, die im Wasser sind, zum Tode verurteilt. Die Mannschaft ist schockiert und Ericson verzweifelt weinend wegen seiner Entscheidung, die zwar viele andere retten wird, aber auch Menschenleben gekostet hat. Als Bennett wegen Magenproblemen krankheitsbedingt ausfällt, wird Lockhard Ericsons zweite Hand und bleibt auch 1. Offizier beim zweiten gemeinsamen Kriegseinsatz an Bord der Saltash Castle, obwohl er eine Freundschaft mit Julie Hallam (Virginia McKenna) einging und nun einen Menschen hat für den es sich lohnt den Krieg zu überstehen...


Dennoch ist die Kameradschaft zwischen Ericson und Lockhart in den Zeiten des Krieges die einzige tragfähige Beziehung in dieser reinen Männerwelt. Durch die Freundschaft der Männer entsteht so etwas wie ein bedingungslosen Vertrauen in Momenten zwischen Leben und Tod. Immer wieder und in jeder Sekunde stellt sich die Frage ob man vielleicht gerade geortet wurde und so zur Zielscheibe des Feindes auserkoren wird oder ob man selbst auf dem Radar den Feind, der sich unter Wasser befindet, zuerst ausfindig macht und ihn zerstört. Die Schlachten im Altantik zwischen der Royal Navy und den gefürchteten deutschen U-Boot wird sehr realistisch und atmosphärisch gestaltet. Im Off erzählt die Stimme, dass die Männer die Helden sind und die Heldinnen sind die Schiffe. Der Film zeigt, dass viele Menschen auf hoher See ihr Leben lassen müssen, die Kämpfe werden mit viel Angst und mit der höchstmöglichen Disziplin angegangen. Jack Hawkins spielt den Kaleu sehr eindrucksvoll, man merkt seine innerlichen Kämpfe an, die er auszufechten hat und dass sein Gewissen immer belastet ist. Für das realistische Drehbuch gabs dann auch eine Oscarnominierungen im Jahr 1954.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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