Dienstag, 4. Dezember 2018

Dieser Mann weiß zuviel

























Regie: Andre de Toth

Wutbürger in Deep Water....

"Dieser Mann weiß zuviel" entstand 1954 und ist einer der Western, die das Gespann Andre de Toth und Randolph Scott gemeinsam drehten. Dabei gerät Scott als Postkutschenbegleiter Larry Delong in einen üblen Verdacht. Der Film basiert auf der 1942 erschienen Kurzgeschichte "Riding Solo" von Kenneth Taylor Perkins. Ungewöhnlich an der Inszenierung ist auch, dass die Hauptfigur als Off Stimme ihre inneren Gedanken preisgibt. Die Kameraarbeit von Bert Lawrence Glennon kommt dabei vorzüglich zur Geltung. Sie unterstreicht, dass es sich bei dem Ort Deep Water, dort spielt der Großteil des Films,  um einen sehr beengten Raum handelt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber vorher muss der Bandit Dan Marady (James Milican) die Ein Mann Eskorte Delong außer Gefecht setzen. Marady und Delong kennen sich von früher und Delong ist schon lange hinter diesem Mörder her. Der hat vor Jahren bei einem Postkutschenüberfall Delongs Schwester und deren kleinen Jungen erschossen. Und seit dieser Zeit sinnt Delong auf Rache. Er weiß, dass die Bande irgendwann zuschlagen wird, um einen Postkutsche auszurauben und irgendwann wird er als Begleiter womöglich genau zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sein. Nur haben die Banditen bereits entdeckt, dass Delong mitreist und man lockt ihn mit List von der Kutsche fort in einen Hinterhalt. Da Maradys Kumpane Pinto (Charles Bronson als er sich noch Buchinsky nannte) auch von Rache geleitet wird, löscht er das Leben von Delong nicht sofort - kurz und schmerzlos - aus, sondern er will ihn leiden sehen. In der prallen Sonne wird er gefesselt liegengelassen - sollen ihn die Geier fressen. In der Zwischenzeit wird die Postkutsche überfallen und ein junger Kutscher erschossen. Die mitreisende Frau und deren kind kommen schwer verletzt davon. In der Stadt hat sich bereits herumgesprochen, dass Delong mit einem älteren Mann weggeritten sei, der wohl zu Maradys Bande gehört. Sehr schnell hat der Mob der Stadt das Urteil gefällt: Delong gehört zur Bande und hat sich abgesetzt. Der Sheriff und die Bürgerwehr sind den Banditen aber auf den Fersen. Zum Glück kann Delong sich befreien und er weiß durch die Gespräche der Banditen, dass sie nach der Postkutsche noch die Spielbank in Deep Water ausrauben wollen. Wenn der Sheriff und die Bürgerwehr weg sind, ist das ja die optimalste Gelegenheit zum Ziel zu kommen. Delong reitet in die Stadt und wird dort von den Augen aller Bürger zuerst argwöhnisch, dann offen feindlich betrachtet. Man glaubt ihm nicht, dass er zurückkam um diie Stadt zu warnen. Depute Sheriff Tub Murphy (Wayne Morris) und sein Gehilfe (John Baer) haben die Aufgabe ihn erstmal ins Gefängnis zu bringen. Doch Delong widersetzt sich und Unterstützung bekommt er lediglich von der hübschen Orissa Flynn (Joan Weldon) und Doc Winkler (James Bell). Der gutmütige Sheriff tendiert dazu Delong zu glauben, doch der Mob auf der Straße und vor allem die feinen Bürger der Stadt, wollen Blut sehen...



Die Bürger werden gespielt von Joe Sawyer als Tom Biggert, Richard Garrick als Walters, William Johnston als Col. Flynn oder Carol Henry als mordlustiger Hobbyhenker sind alle etwas überspitzt gezeichnet, aber so wirken sie wie aus einem Horrorfilm entsprungen. Andre de Toth geht sogar soweit, dass er einen kleinen Jungen mit seiner Steinschleuder auf den unschuldigen Delong zielen lässt. Die ganze Stadt ist irgendwann in dieser Dynamik gegen ihn und die Straßen sind so voll wie auf einem Volksfest. Das gibt dem Film einen sehr eigenwilligen Charakter. Am Ende entscheidet sich aber de Toth für versöhnliche Töne, so bitter wie "High Noon" wird die Geschichte dieses sehr geglückten B-Western nicht ausgehen.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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