Samstag, 17. Juli 2021

Heißer Süden


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Raoul Walsh

Hahn im Korb...

Westernkenner Joe Hembus nannte "Heißer Süden" (Alternativtitel: Poker mit 4 Damen) in seinem großartigen Westernlexikon einen "Pascha-Western" und dies trifft voll und ganz auf Raoul Walshs Film aus dem Jahr 1956 zu. In bestechenden DeLuxe Color Aufnahmen spielt Clark Gable einen echten Hahn im Korb - er hat den Film gemeinsam mit Jane Russell und deren Ehemann produziert und trotz des ironischen Inhalts hat dieser Western Ähnlichkeiten mit "Weint um die Verdammten" und "Drei Rivalen" - ebenfalls Western, die Walsh und Gable gemeinsam machten. In jedem dieser Filme geht es darum, welche Rolle der Besitz von Frauen beim Streben von anderen Reichtümern spielt.
Clark Gable machte sich durch die Rolle des Rhett Butler unsterblich, doch den Oscar bekam er bereits einige Jahre früher für die Hauptrolle in Frank Capras "Es geschah in einer Nacht".
Der Handlungsrahmen ist eigentlich sehr überschaubar. Gable spielt den Abenteurer und Glücksspieler Den Kehoe, der sich in der ersten Szene des Films auf der Flucht befindet und in einer kleinen Stadt landet. Dort erfährt er vom Totengräber und später vom Barkeeper des Saloons, dass auf der heruntergewirtschafteten Farm der alten Ma McDade (Jo van Fleet) ein Goldschatz vergraben sein soll. Das Gold stammt von einem Überfall, den die vier missratenen Jungs der alten Frau gemacht haben. Drei der Jungs starben aber nach dem Raub bei einem Brand bis zur Unkenntlichkeit, nur einem der vier McDade Söhnen soll die Flucht gelungen sein. Nur hat er sich bisher nie wieder bei seiner Mutter gemeldet - und auch nicht bei seiner Frau. Die wartet gemeinsam mit ihren drei anderen Schwägerinnen auf die Heimkehr. Da keine der "Witwen" weiß, welcher McDade überlebt hat, sind sie weiterhin auf der Farm geblieben, natürlich spielte auch das Gold und der damit verbundene mögliche Reichtum eine große Rolle zu bleiben, denn das Leben mit der alten Ma ist kein Zuckerschlecken. Sie alleine weiß auch angeblich, wo das Gold versteckt wurde. Als Den Kehoe auf der Farm auftaucht, hat er natürlich auch nur das Gold im Sinn, doch die vier jungen Schwiegertöchter Sabina (Eleanor Parker), Ruby (Jean Willes) Birdie (Barbara Nichols) und Oralie (Sara Shane) sind äusserst attraktiv und alle sind natürlich sofort spitz auf Beau Gable...


Die Kameraarbeit von Lucien Ballard ist natürlich hervorragend. Dennoch wurde der Profi nur einmal für den Oscar nominiert - 1964 für "Frauen, die nicht lieben dürfen". Er war aber auch für die Bilder in den Filmen "Die weiße Feder", "Kuß vor dem Tode", "Die Rechnung ging nicht auf", "Sacramento", "Die vier Söhne der Katie Elder", "Nevada Smith", "Der Verwegene", "Der Marshall" oder "Wild Bunch" verantwortlich - seine Filmographie beweist, dass er ein besonderes Faible für Westernfilme hatte. Auf Wunsch von Clark Gable wurde der Film vor Ort in Utah gedreht, weil er die Gegend kannte. Die Vorlage zum Film schrieb Margaret Fitts.


Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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