Donnerstag, 8. Juli 2021

Mitternachtsmörder


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Georges Franju

Mystery im Schloß...

1960 schuf der französische Regisseur Georges Franju mit "Augen ohne Gesicht" (auch bekannt als "Schreckenshaus des Dr. Rasanoff") einen ultimativen Klassiker des subtilen Horrorfilms. Im gleichen Jahr inszenierte er auch den Film "Mitternachtsmörder", der ein bisschen wie eine franzöische Variante zum deutschen Edgar Wallace Movie "Das indische Tuch" daherkommt.
Auch in "Mitternachtsmörder" vermischt der Filmemacher Mysteryelemente und Krimi-Anteile. Die zeitgenössische Kritik urteilte eher verhalten, auch das Publikum hat den Film damals nur wenig gewürdigt. Vielleicht der mäßige Erfolg daran, weil Franju durch seine Produzenten zu sehr vielen Zugeständnissen gezwungen wurde. So blieb der Film im Schatten anderer Werke des Regisseurs.
Wo ist Graf Herve de Kerloguen (Pierre Brasseur) ? Diese Fragen stellt sich nicht nur die Polizei, sondern auch seine Verwandtschaft, denn der Mann ist spurlos verschwunden. Und bleibt es auch, was für seine potentiellen Erben auch besonders bedauerlich ist, denn ohne Leiche wird kein Testament eröffnet.
Zu den ganz nahen Verwandten gehört natürlich Sohn Jean-Marie (Jean-Louis Trintignant), der das erhoffte Erbe auch gut gebrauchen könnte und mit seiner Freundin Micheline (Dany Saval) bereits im Schloß angekommen ist. Der Notar jedenfalls gibt der Erbengemeinschaft das "Ok", dass diese das Schloß, wie auch das umliegende Anwesen, verwalten dürfen - allerdings dürfen sie nichts verändern oder verändern. Zumindest nicht die nächsten 5 Jahre, denn erst dann kann der Verschwundene Adlige aus juristischer Sicht für tot erklärt werden. Die Erben fangen natürlich an den Grafen zu suchen und entwickeln gemeinsam die Idee im Schloßgelände eine Art Lichtshow für zahlende Zuschauer zu ermöglichen. Doch dann gibt es einen ersten Toten unter den Erben und es wird nicht der Letzte sein...




In der Rolle der Edwige ist sogar Marianne Koch zu sehen, die zu dieser Zeit gelegentlich auch in internationalen Filmen mitspielte, nachdem sie 1954 für ihre Darstellung als Dido Geiss in "Des Teufels General" den deutschen Filmpreis erhielt. So spielte sie im gleichen Jahr mit Gregory Peck im Spionagethriller "Das unsichtbare Netz"mit, ihre international bekannteste Rolle spielte sie aber 10 Jahre später als Marisol im berühmten Spaghettiwestern "Für eine Handvoll Dollar". Insgesamt ist "Mitternachtsmörder" ein passabler Film, erreicht aber nicht die starke Atmosphäre von Franjus Vorgänger "Augen ohne Gesicht"




Bewertung: 6,5 von 10 Punkten. 

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