Mittwoch, 12. Dezember 2012

Der kleine Caesar

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Regie. Mervyn LeRoy
 
Ricos Aufstieg, Ricos Fall...

Gemeinsam mit Willam Wellmans "Public Enemy" und Howard Hawks "Scarface" zählt der 1931 entstandene "Little Caesar" zur Trias der unangefochtenen Gangsterfilmklassiker der 30er Jahre. Inszeniert wurde der Film von Mervyn LeRoy. Da es zu dieser Zeit noch keine Zensurbehörde gab, konnte der Film, der während der großen Depression entstand, seine Anklage gegen die ins Extrem getriebene sogenannte freie Marktwirtschaft noch recht ungebremst äussern. Die Geschichte erzählt von dem kleinen Gangster Rico (E.G. Robinson), der versucht ein größeres Stück vom Kuchen zu bekommen. Viele Kritiker sehen in "Little Caesar" das logische Resultat des Börsencrashs.
Der Film beginnt damit, dass ein Auto an eine Tankstelle fährt und stehen bleibt. Einer steigt aus, stößt den Tankwart in sein Häuschen. Das Licht geht aus, es fallen Schüsse. Der Mörder steigt schnell wieder in den Fluchtwagen ein und rast davon. In der nächsten Szene sieht der Zuschauer die beiden Gangster in einem Diner. Der Schütze heißt Enrico Bandello, genannt Rico, sein Fahrer ist Joe Massara (Douglas Fairbanks jr.). Die beiden unterschiedlichen Männer sind Freunde. Während Rico hoch hinaus will und ein Mann werden will, der über andere Macht besitzt, will sein eher sanfter Freund eigentlich wieder als Tänzer arbeiten und mit den Verbrechen aufhören. Die beiden beschließen ihre Aktivitäten in die Metropole Chicago zu verlagern. Während Joe eine Stellung als Tänzer im Spielclub "Bronze Peacock§ bekommt und sich in seine Partnerin Olga Strassof (Glenda Farrell) verliebt, heuert Rico schon bald bei der Bande von Sam Vettori (Stanley Fields) an, von dem er auch seinen neuen Spitznamen "Little Caesar" erhält. Rico ist eitel, gefühlskalt und mutig - hat eine große Klappe und daher steigt er schnell in der Hierarchie auf. Die Unstimmigkeiten mit Vettori nehmen zu, weil Rico immer mehr sein "eigenes Ding" dreht. Als die Gang in der Silvesternacht den "Bronze Peacock" überfällt, erschießt Rico den neuen Polizeichef McClure (Landers Stevens). Die Tat ist folgenschwer, stellt aber gleichzeitig den Startschuß für Ricos Platz ganz oben. Bei der Verteilung der Beute serviert Rico seinen Boss ab. Die Gang akzeptiert den Wechsel an der Spitze. Dann geht es Schlag auf schlag. Als Rico erfährt, dass der Fahrer des Fluchtwagens, Tony Passa (William Collier jr: ) , sein Verbrechen einem Priester beichten will, erschießt er ihn auf dem Treppenaufgang zur Kirche. Einzig Sergeant Tom Flaherty (Thomas Jackson), bleibt am Ball. Kann er den Gangster bezwingen ?


 Eine Schlüsselrolle in "Little Caesar" nimmt die Freundschaft der beiden Männer ein. Joe Massara ist wahrscheinlich der einzige Mensch, zu dem der Gangster Rico - ein finsterer, verschlossener italienischer Einwanderer mit vielen Minderwertigkeitskomplexen - so etwas wie eine Beziehung hat. Diese wirkt latent homosexuell, denn sein Fall wird auch dadurch besiegelt, dass er den Freund nicht als Verräter erschießt.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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