Mittwoch, 10. Juli 2019

Mörder ohne Maske




















Regie: Rudolph Mate

Die zweite Chance...

Für RKO Radio drehte der Regisseur und Kameramann Rudolph Mate mit "Mörder ohne Maske" (Originaltitel: Mörder ohne Maske) den ersten 3-D-Film. Zur Zeit der Entstehung im Jahr 1953 war 3-D eine echte Modeerscheinung und in den Szenen mit der Pendelbahn war dieses Verfahren sicherlich auch sehr effektiv.
"Mörder ohne Maske" wurde ausschließlich in Mexiko gedreht, darunter in Cuernavaca, Morelos und Taxco.
Der damalige Technicolorfilm ist nie richtig restauriert worden, daher sind die Farben des Films total blass und wirken manchmal so als wäre "Mörder ohne Maske" ein Schwarzweiß Film, den man mit braunen und grünen Tönen etwas eingefärbt hat.
Der Film erzählt von Amerikanern, die irgendwo in einem lateinamerikanischen Land in der Stadt San Cristobal gestrandet sind und dort schon viel zu lange hängen geblieben sind. Einer davon ist der recht bekannte Berufsboxer Russ Lambert (Robert Mitchum), der allerdings das Trauma einen Mann im Kampf totgeschlagen zu haben, nie aufgearbeitet hat. So hat er seine gut funktionierende Karriere aufgegeben und tourt nun halbherzig in Mexiko, hält sich mit weniger gefährrlichen Boxkämpfen über Wasser.
Auch die attraktive Sängerin Clare Sheppard (Linda Darnell) hält sich dort auf oder besser gesagt "ist dort untergetaucht". Sie ist die Exgeliebte des berüchtigten Gangsters Vic Spilato, gegen den sie vor dem US-Senat aussagen soll. Dessen rechte hand Cappy Gordon (Jack Palance) hat zwar die Aufgabe die Frau davon abzuhalten gegen seinen Boss auszusagen, doch er sucht Clare auch aus egoistischen Gründen. Der gemeine Gangster ist der Schönheit total verfallen und will ihre Liebe und Zuneigung. Kurz zuvor hat er noch einen Mobbuchhalter (Milburn Stone) kaltblütig erschossen und daher weiß er auch, dass sich seine Angebetete in San Cristobal aufhält. Russ und Clare lernen sich kennen und verlieben sich, aber Clare zögert, denn sie weiß, dass sie eine Frau mit Vergangenheit ist. Was Russ jedoch überhaupt nicht stört. Immerhin hat er den Kampf gegen den lokalen Herausforderer Rivera (Abel Fernandez) gewonnen. Mit der Luftseilbahn fahren die Frischverliebten nach La Cumbre, einem idyllischen, aber fast völlig abgeschiedenen Bergdorf. Doch Cappy ist inzwischen auch schon dort und langsam aber sicher hat Regisseur Rudolph Mate schon alles für den Showdown in der Seilbahn, hoch über dem Abgrund vorbereitet. Nicht nur, dass die drei Protagonisten alle an Bord sind. Es kommt noch dicker: Die beiden Hauptkabel der Seilbahn reißen und alle Passagiere sitzen nun oben in der Luft fest...




Mit diesen Szenen kommt auch endlich die spannung in den Noir Streifen. Das Drama nimmt seinen Lauf und es herrscht in diesen Sequenzen knisternde Spannung. Einerseits dadurch, dass das Liebespaar mit dem Gangster auf engem Raum zusammen festsitzt, andererseits durch die auswegslose Situation, die jederzeit den Tod bedeuten könnte. Tatsächlich sterben auch drei der Insassen. Mate hat auch ein paar interessante Nebenfiguren in die Seilbahn gesetzt: Ein älteres englisches Ehepaar (Reginald Sheffield, Margaret Brewster), ein festgenommener Mann, der seine Frau ermordet hat (Rodolfo Hoyos jr) und dessen kleiner Sohn (Richard Vera), ein frischvermähltes Paar (Maurice Jara, Judy Walch) und der versierte Seilbahnschaffner (Sandro Giglio).



Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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