Regie: Rouben Mamoulian
Singende und tanzende Ninotschka...
Regisseur Rouben Mamoulian drehte in seiner aktiven Laufbahn Klassiker wie "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" (1931), "Königin Christine" (1933), "Im Zeichen des Zorro" (1940) oder "König der Toreros" (1941). Auch der romantische Musikfilm "Silk Stockings" (Seidenstrümpfe) wurde unter seiner Regie gedreht. Die Hauptrollen spielen die beiden fantastischen Tanzdarsteller Fred Astaire und Cyd Charisse. Es ist eine Neuverfilmung der Filmkomödie "Ninotschka" - aber mit der Musik von Cole Porter und Conrad Salinger. Der Film erhielt Nominierungen für den Golden Globe Award als Bester Film und Beste Schauspielerin (Cyd Charisse) in der Kategorie Komödie/Musical. Die Filmmusik wurde mit dem neuen Song "The Ritz Roll and Rock“ verschönert, einer Parodie auf das aufkommende Rock’n’Roll-Musikgenre - der Film wurde 1957 gedreht. Die Nummer endet damit, dass Fred Astaire symbolisch seinen Zylinder zerschmettert, der als eines seiner Markenzeichen gilt, und damit auch seinen eigenen Rückzug aus dem Filmmusical signalisiert, den er nach der Veröffentlichung des Films bekannt gab. In Paris möchte der amerikanische Produzent Steve Canfield (Fred Astaire), dass der russische Komponist Peter Iljitsch Boroff (Wim Sonnefeld) die Musik für seinen nächsten Film komponiert. Die drei sowjetischen Kommissare Brankow (Peter Lorre), Bibinski (Jules Munshin) und Iwanow (Joseph Bullow)versuchen, den Komponisten nach Russland zurückzubegleiten. Um Boroff in Paris zu behalten, stellt Steve die russische Staatsbürgerschaft des Komponisten infrage, indem er eine eidesstattliche Erklärung vorlegt, in der er seine Abstammung bestreitet, und besteht darauf, dass dies vor Gericht geklärt wird. Steve überzeugt die Kommissare außerdem, dass Boroffs Zusammenarbeit ihnen in Moskau Beförderungen einbringen wird. Trotz ihres anfänglichen Widerstands stimmen die Kommissare der Zusammenarbeit zu. Zurück in Moskau wird Wassili Markowitsch (George Tobias) der neue Kunstkommissar. Er schickt die russische Agentin Nina „Ninotschka“ Joschenko (Cyd Charisse), um Boroff aus Paris abzuholen. Sie trifft die Kommissare in der Hotellobby. In ihrer Suite zeigt Steve Ninotschka die eidesstattliche Erklärung und versucht, sie mit dem Schauplatz zu bezaubern, aber Ninotschka besteht darauf, dass sie sich von der Bourgeoisie der Stadt nicht überzeugen lässt. Später in der Nacht kommt die Hollywood-Schauspielerin Peggy Dayton (Janis Paige) ins Hotel, wo sie von mehreren Reportern zu ihrer ersten ernsthaften Rolle in einer Adaption von "Krieg und Frieden" interviewt wird. Am nächsten Morgen begleitet Steve Ninotchka auf einer Tour durch Paris, die zwischen Heizungskeller und Schönheitssalons hin und her wechselt. Als sie in sein Hotelzimmer zurückkehren, sorgt Steve mit gedämpftem Licht und Musik für eine romantische Stimmung, aber Ninotchka besteht darauf, dass romantische Anziehung rein"„elektrochemisch“ sei. Steve und Ninotchka streiten über ihre Ansichten über romantische Anziehung, und nach einem Walzer durch das Zimmer küssen sich die beiden. Steve empfiehlt Peggy sie könne Boroff schöne Augen machen - damit könnte er grünes Licht für die Kommerzialisierung seiner anspruchsvollen Musik geben. Bei einer Kostümprobe weigert sich Boroff, der in Peggy vernarrt ist, zunächst, seine Kompositionen zu vertonen, akzeptiert die Idee aber. Später am Nachmittag schließt sich Ninotchka in ihrem Zimmer ein und trägt Pariser Dessous. Am selben Abend verbringt Ninotschka, in einem seidigen Abendkleid gekleidet, mit Steve einen romantischen Abend. Sie verliebt sich in Steve und er in sie. Als Peggy bei der Vorstellung des Musicals beginnt, Boroffs überarbeitete Musik zu singen, sind er und Ninotschka von den Änderungen beleidigt. Steve verteidigt sie und behauptet, dass Amerikaner aus klassischer Musik populäre Lieder machen, damit das Publikum sie genießen kann. Wütend sagt Ninotschka Steve, dass sie ihre Pflicht vernachlässige, und beschließt, sofort mit Boroff und den Kommissaren nach Russland zurückzukehren. Monate später besuchen Boroff und die Kommissare, die durch Ninotschkas Bericht einer Strafe entgangen sind, sie in ihrer Wohnung. Ninotschka versucht, Steves Brief zu lesen, der so stark zensiert wurde, dass nur die Anrede übrig geblieben ist. Kurz darauf spielt Boroff, der jetzt von westlicher Musik fasziniert ist, seine neue Komposition auf dem Klavier, was Ninotschka, die Kommissare und die Mieter zum Tanzen auffordert. Kurz darauf schickt Markovitch Ninotschka zurück nach Paris, um die Kommissare abzuholen, die dorthin geschickt wurden, um russische Filme zu verkaufen...
Ob es doch noch zu einer Liebe zwischen Ost und West kommt ? Insgesamt ist "Ninotschka" natürlich im Vergleich besser. Aber die musikalische Version lebt vor allem von dem Talent der beiden Hauptdarsteller. Astaire liefert seinen gewohnten Stil, und Miss Charisse verleiht ihrer Rolle eine faszinierende Brillanz. Janis Paiges Figur wurde sicherlich inspiriert von der Rolle Jean Hagens in "Singin in the rain". Eine für damals gewagte und sehr erotische Tanznummer von Cyd Charisse ist einer der Höhepunkte. Sie hat ein sehr hochgeschlossenes konservatives graugrünes Kleid an, dazu trägt sie schwarze Seidenstrümpfe. Im Verlauf der Nummer legt sie ihre aus Russland mitgenommene Kleidung ab und lässt sich, verzaubert vom strahlenden Weiß des Westens, verführen, französische Dessous anzuziehen. Das den Körper verhüllende Unterkleid wird durch eine Korsett mit durchscheinendem Unterrock ausgetauscht. Der Film spielte an der Kasse 2,8 Millionen Dollar ein.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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