Mittwoch, 12. Dezember 2012

...dann kam der Orkan



Regie: John Ford

Im Auge des Hurricane...

Eugene De Laage (Raymond Massey), der Inselgouverneur der kleinen, wunderschönen südpazifischen Insel Manukura ist ein Mann, der viel auf Recht und Ordnung hält. Wichtig ist für Ihn die Gesetze einzuhalten und bei Verfehlungen auch die Strafen streng nach Gesetz zu geben. Seine Frau Germaine (Mary Astor), der Arzt Dr. Kersaint (Thomas Mitchell) und der alte Pater Paul (C.Aubrey Smith) versuchen daher immer wieder den strengen Mann zu milderen Urteilen für die kleinen Gesetzesübertretungen der friedliebenden Inselbevölkerung zu bewegen, was sehr oft durch viel Diskussion und Überzeugungsgeschick gelingt. So fällt die Strafe für einen Insulaner, der sich ein Boot "ausgeliehen" hat, weil er es für einen Trip aufs Meer mit der Geliebten brauchte, merklich humaner aus. Die Inselbewohner leben dieses freie Leben im Einklang mit der Natur seit Jahrhunderten und zelebrieren ihre uralten Bräuche. Eingesperrt sein ist die größte Folter, selbst wenn es nur für 30 Tage wäre.
Doch den beliebtesten Inselbewohner trifft es noch härter:
 Der Matrose Terangi (Jon Hall) heiratet die schöne Marama (Dorothy Lamour), Tochter des Häuptlings Mehevi (Al Kikume). Eine große Hochzeitszeremonie findet statt und das frischvermählte Paar verbringt die Nacht auf der unbewohnten Nachbarinsel Motu Tonga.
Am Tag danach sticht er wieder als erster Matrose mit dem Schoner des Kapitänn Nagle (Jerome Cowan) in See, Ziel ist das 600 Meilen entfernte Tahiti. Terangi verspricht seiner Frau bald wieder zurück zu sein. Doch es kommt anders: Bei einem Streit in einer Hafenbar schlägt Terangi aufgrund aggressiver Provokationen einen weißen Mann und bricht ihm den Kiefer. Er wird in Tahiti zu einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten verurteilt, obwohl der Kapitän alles versucht das ungerechte Urteil anzugehen. Doch der dortige Gouverneur bleibt hart und Terangi ist im Gefängnis auch noch den Repressalien des sadistischen Wärters Warden (Jack Carradine) ausgesetzt. Immer wieder versucht er die Flucht und pro Versuch gibts 1 oder 2 Jahre Zuschlag. Nach kurzer Zeit wird aus dem halben Jahr eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren. Und bald soll sich auch der Traum von Marama erfüllen, den sie in der Hochzeitsnacht träumte: Die Vögel verlassen die Insel, alles ist windstill, bevor sich der jüngste Tag mit einem großen Orkan ankündigt...

"Im Auge des Hurricans" ist eher bekannt unter dem Kinotitel "...dann kam der Orkan" mit dem der 1937 entstandene Blockbuster erstmalig im Jahre 1950 einem deutschen Kinopublikum vorgestellt wurde.
Das Drehbuch basiert auf dem Roman "Hurricane" des Autorenduos Charles Bernard Nordhoff und James Norman Hall.
Die spektakulären Aufnahmen des Sturmes stammen von James Basevi. Als Kameramann für die Südsee-Aufnahmen war Archie Stout zuständig. 
Unter der Regie von John Ford entstand damit einer der ersten Katastrophenfilme der Filmgeschichte, lange bevor das Genre in den 70ern zur Höchstform aufstieg.
Die Story ist einfach gestrickt: Viel Südsee-Romantik, eine Liebesgeschichte, böse Kolonialherren, gute Inselbewohner, tolle Bilder und als Höhepunkt 20 Minuten furioser Hurrican.
So einfach sind die Zutaten bei diesem dramatischen Abenteuerfilm, der zu den besten der 30er Jahre zählt.
Im Jahr 1979 drehte Jan Troell mit Mia Farrow, Jason Robards und Neuling Dayton K´ane ein recht starkes Remake, das gesamthaft progressiver angelegt ist und mit Sven Nykvist als Kameramann betörend schöne Südseebilder liefert.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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