Dienstag, 11. Dezember 2012

Der rosarote Panther



Regie: Blake Edwards

Heiteres Juwelenklauen in Cortina D´Ampezzo

Blake Edwards drehte zwei Jahre nach seinem vielleicht schönsten Film "Frühstück bei Tiffany" einen weiteren legedären Filmgenuss, der so erfolgreich war, dass er Auftakt für eine insgesamt 8teilige von Edwards realisierte Filmreihe über den schrulligen und herrlich vertrottelten Inspektor Clouseau war. 1993 trat sogar noch mit Roberto Benigni als Nachfolger und Sohn des Inspektors auf.
"The Pink Panther" ist bis heute einer der charmantesten und elegantesten Filmkomödien ever geblieben. Inzwischen dürfte er sogar durch seine unnachahmliche 60s Optik der ultimative Retroknaller für diese Dekade sein. Von der Eleganz und Leichtigkeit her erinnert der Film sehr stark an den coolen Hitchcock Film "Über den Dächern von Nizza"...beide Filme stehen für perfekte Unterhaltung, für ein Höchstmass an Leichtigkeit und für ultimatives Sommervergnügen.
In beiden Filmen spielen Juwelen die Hauptrolle, Hitchcock setzt dem mondänen Sommertreiben von Nizza ein Denkmal und Edwards Pink Panther Juwel soll im Wintersportort Cortina d` Ampezzo gestohlen werden.
Aber bevor das Treiben der Neureichen, Adligen, Juwelendieben und legendären Polizeigestalten mit dem Klau des Hündchens von Prinzessin Dala (Claudia Cardinale) beginnt, gibts als Einstand in die vergnügliche Story den legendären Filmvorspann mit der Zeichentrickfigur und dem wunderbaren Filmscore von Henri Mancini. Dann wechseln die attraktiven Locations im 3 Minuten Takt:
Rom... das berühmte Phantom, der Juwelendieb und britische Adlige Sir Charles Lytton (David Niven) bei seiner Arbeit.
Los Angeles, Hollywood...Neffe George (Robert Wagner) entkommt nur knapp seinen Mafiagläubigern.
Paris...Übergabe von heisser Ware, die schöne Diebin (Capucine) kann durch Rafinesse und Intelligenz (30 Sekunden Verwandlung im Fahrstuhl) der dämlichen Polizei entkommen....kein Wunder: Sie ist mit einem von Ihnen, mit der berühmt-berüchtigen Spürnase Clouseau (Peter Sellers) verheiratet...
Cortina d`Ampezzo...was tut eine geschundene Prinzessin (Claudia Cardinale), um dem Nachstellen einer nervigen Boulevardblattschreiberin (Brenda de Banzie) zu entkommen ? Richtig, sie tummelt sich ständig auf deren Partys rum, wo viel Cha Cha Cha und San Remo Sing Sangschlager der 60s geboten wird.
Das Schlafzimmer der Clouseaus....turbulente Szenen ala Ohnsorg in der Nacht, wo die Hotelsuite von 4 Menschen statt wie üblich von einem Ehepaar bewohnt wird, das sind mindestens 2 zuviel. Einer im Bad, der andere unterem Bett und zeitweilig ist auch der Kleiderschrank besetzt.


Die Party, die dazu dienen soll das Phantom zu stellen...noch dazu unter einem Verkleidungsmotto. Clouseau dezent als Ritter mit schwerfälliger Rüstung, seine Untergebenen Mitarbeiter als Zebra mit viel Durst, die Verdächtigen allesamt im Gorillakostüm. Aber auch der unbescholtene englische Botschafter liebt es sich als Primat zu kostümieren.
All das gipfelt am Ende in einer Gerichtsverhandlung, wo das "echte" Phantom ermittelt wird, aber vorher gibt es eine 10 minütige irre Verfolgungsjagd mit viel Gorilla und noch mehr Lachern...eine der lustigsten Sequenzen aller Zeiten, die wohl Vorbild für die irre Autoverfolgungsjagd in Bogdanovichs "Is was, Doc" gewesen sein muss.

Bewertung: 9 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen