Dienstag, 11. Dezember 2012

Saskatchewan



Regie: Raoul Walsh

Karl May Romantik

"Saskatechwan" und der deutsche Zusatztitel "Rote Reiter von Kanada" beschreiben weite Teile dieses Westerns schon sehr gut.
Die mittlere Prärieprovinz Kanadas, die im Süden an die Vereinigten Staaten grenzt und den indianischen Namen vom imposanten Saskatechwan River hat, war 1954 die erhabene Kulisse dieses Films von Regielegende Raoul Walsh. Ein Film, der sicherlich nicht zu seinen besten Arbeiten, noch nicht mal zu seinen guten Western gezählt wird...und er hat doch einige gemacht.
In seiner Werkschau befinden sich so grossartige Klassiker wie "High Sierra", "Pursuit", "Gentleman Jim", "Captain Horatio Hornblower" oder der unverwüstliche Cagney Klassiker "White Heat".
Saskatechwan ist allerdings eine echte Rarität, sowohl Tempo und Spannung sind in diesem Western Programm. Ich besitze noch eine alte TV-Aufnahme, aber durch den Kauf einiger restaurierter Westernklassiker von Koch Media darf man davon ausgehen, dass der Film vom Bild her sicherlich in einem ganz neuen Glanz erscheinen wird und Fans von Indianerfilmen, die es noch zu entdecken gilt, können sicherlich bedenkenlos zuschlagen, die technische Aufbereitung wird gut sein. Westernfans wie ich, die den Film seit ihren Jugendtagen kennen werden da wohl (weniger vom Verstand geleitet) zugreifen, denn als Kind war man begeistert, immerhin gab es wenig Filme, die mehr Indianer boten als dieser hier, man trifft hier hinter jedem 5. Baum entweder auf gute (die in Kanada beheimateten Plains Cree) oder auf ganz böse Indianerstämme (die letzten Sioux unter dem legendären Sitting Bull, die nach dem bitteren Sieg an Custer nach Kanada flohen).
Überhaupt sind 50 % des Films gut inszenierte Massenszenen und wunderschön eingefangene Naturlandschaften.


Walsh sagte auch einmal über "Saskatechwan", dass es ihm wichtig war das extrem blödsinnige Script in den Hintergrund zu drängen, um doch noch einen ganz brauchbaren, akzeptablen Western zu schaffen. Und wenn wir dann noch in der Lage sind, diese völlig unreflektierte Botschaft des Drehbuchs milde zu bewerten und den Showdown böse Sioux gegen gute, dem kanadischen Militär freundlich gesinnte Crees als gelungenes Actionfeuerwerk der 50s sehen (obwohl sie kurz vorher ihre Waffen abzugeben hatten und ohne Jagd Hunger die Folge war), dann ist der Unterhaltungswert von "Saskatechwan" gar nicht mal so schlecht. Die 1 1/2 Stunden gehen wie im Flug vorbei.
Die Hauptrollen sind attraktiv mit zwei Kinolegenden besetzt: Alan Ladd und Shelley Winters.


Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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