Regie: Robert Siodmak
In den dunklen Straßen von New York...
Finstere Großstadt, nächtliche Metrople: Alfred Newmans bekanntes New York Theme Street Scene leitet die düstere Story musikalisch mit Bildern der Stadt, von Leuchtreklamen bis Hinterhof, ein.
Robert Siodmaks Meisterwerk im Noir Genre ist sicherlich der grossartige "The Killers", aber auch der etwas weniger bekannte "Schrei der Großstadt" ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Er entstand 1948 gleich im Anschluss an "Gewagtes Alibi", ebenfalls ein Noir des emmigrierten deutschen Regisseurs.
Beide Filme muss man zwingend zu den Klassikern des Genres zählen.
Die Wurzeln des Film Noirs liegen eindeutig im deutschen expressionistischen Stummfilm, bei dem schon viel mit Schattenbildern gearbeitet wurde. "Schrei der Großstadt" zeigt allerdings nicht die bevorzugte Noir Story von diesem Typen, der die unbekannte, geheimnisvolle Schönheit trifft, die zu allem Unglück auch noch diesen unwiderstehlich unmoralischen Charakter besitzt, und ihr hoffnungslos verfällt.
Dies ist die Formel, aus der die meisten Filme der Schwarzen Serie gestrickt sind. Anders in "Schrei der Großstadt", da fehlt die "Femme Fatale", aber es sind gleich mehrere Frauentypen, die zumindest die Geschicke des angeschossenen, im Krankenhaus liegenden Gangsters Martin Rome (Richard Conte) leiten:
Die junge Teena Ricante (Debra Paget), die er liebt. Einerseits möchte er sie aus seinem kriminellen Leben heraushalten und mit ihr ein neues Leben beginnen. Andererseits ist er schon zu sehr im Abstieg.
Das Flittchen Brenda (Shelley Winters), die ihm im Laufe der Geschichte hilft. Und die böse Drachenlady Rose (Hope Emerson), die wichtige Schlüsselfigur.
Hauptthema ist allerdings die frühere Freundschaft von Rome mit Lieutenant Candella (Victor Mature), beide wuchsen als Kinder gemeinsam in Little Italy auf. Candella ging bei der Familie Rome ein und aus und später zur Polizei. Er schaffte den Sprung, Rome wurde vom Kleingangster zum Mörder. Auf der Flucht erschoss Rome einen Polizisten und liegt deshalb im Krankenhaus, auf ihn wartet der elektrische Stuhl. Candella und seine Leute ermitteln auch noch in einem Juwelenraub. Ein dubioser Anwalt mischt noch mit..
Siodmak zeigt auch hier wieder sein Können für die Inszenierung spannender Szenen und auch schauspielerisch ist der Film sehr überzeugend. So gelingt es vor allem auch Victor Mature seiner Rolle einen sehr ambivalenten, schwer durchschaubaren Charakter zu verleihen. Er ist nicht immer dieser durchweg positiv besetzte Gesetzeshüter und Held, sondern er leistet sich im Großstadtdschungel kein Mitleid, kennt bei den Verhaftungen wenig Erbarmen
Bewertung: 8 von 10 Punkten
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