Regie: Fritz Lang
Zuviel Drinks im Nachtclub Blue Gardenia...
In den 50er Jahren brillierte Fritz Lang vor allem mit dem düsteren Fillm Noir "Heißes Eisen", den er 1953 im Anschluß an den weniger bekannten "The Blue Gardenia" drehte.
Nora Larkin (Anne Baxter) lebt in einer Wohngemeinschaft mit ihren Freundinnen Crystal Carpenter (Ann Sothern) und Rose Miller (Ruth Storey). Im dem Girl-Haushalt geht es etwas chaotsch zu und alles dreht sich um die Männer.
Norah arbeitet als Telefonistin bei der West-Coast Telephone Company, mitten in Downtown Los Angeles. Die junge Frau ist hübsch und blond, auch etwas naiv.
Gemeinsam flirten die drei Frauen mit dem Cartoonist und Zeichner Harry Prebble (Raymond Burr), der als unverbesserlicher Schürzenjäger bekannt ist. Crystal gibt ihm sogar ihre Telefonnummer, denn immer nur mit Exmann Homer (Ray Walker) ausgehen ist auf die Dauer auch etwas öde.
Norahs Freund ist im Koreakrieg und am gleichen Abend erfährt sie per Brief, dass ihr Traummann im Krieg eine Krankenschwester kennen und lieben gelernt hat.
Frustriert nimmt sie den Hörer ab, als es klingelt und am anderen Ende der Leitung Prebble auf ein Rendezvous mit Crystal hofft. Durch diese Verwechslung hockt sie bald mit dem Weiberheld im In-Restaurant "Blue Gardenia", wo sogar Nat KIng Cole auftritt.
Nach ein paar Drinks wird Norah immer betrunkener, so fährt sie auch bereitwillig mit in Prebbles Wohnung. Dort kommt es zu einem Annäherungsversuch, zur heftigen Notwehr und schon liegt Norah auch auf dem Boden und schläft sich den Rausch aus. Als sie aufwacht, verlässt sie die Wohnung. Es regnet in Strömen. Am anderen Tag muss sie aus den Nachrichten erfahren, dass Prebble ermordet wurde. Aber sie kann sich an nichts mehr erinnern. Ist sie eine Mörderin ?
Jedenfalls sucht der Zeitungsmann Casey Mayo (Richard Conte) eine Schlagzeile und die Suche nach dieser unbekannten Frau, die mit Prebble im Blue Gardenia saß und ihn anschliessend tötete, steigert natürlich die Auflage..
Ein netter Thriller der schwarzen Serie mit einer sehr gut spielenden Anne Baxter, die immer mehr im Laufe der Geschichte die Verletzlichkeit und Hilflosigkeit ihrer Figur glaubwürdig darstellen kann.
Sie ist die von der Polizei und der Sensationspresse verfolgte Frau, die langsam dem Wahnsinn entgegentreibt und selbst nicht weiß, ob sie den ihr zur Last gelegten Mord überhaupt begangen hat. Die Geschichte ist interessant auch durch die anderen Figuren, die unmittelbar in Noras Nähe agieren und die Fritz Lang nie ausser Acht lässt.
Das Ende kommt zwar abrupt, aber dafür eine recht originelle Auflösung.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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