Sonntag, 9. Dezember 2012

Dein Schicksal in meiner Hand




Regie: Alexander Mackendrick

Korrupte, machtgierige Presse...

J.J. Hunsecker (Burt Lancaster) ist nicht nur ein zynischer und überaus einflussreicher New Yorker Broadwaykolumnist und Skandalreporter, sondern vor allem ist er durch seine Macht grössenwahnsinnig geworden. Tatsächlich hängt das Schicksal von Menschen von seinen intriganten und manipulativen Launen ab, wer ihn zum Feind hat, der wird durch schlechte Presse ruiniert. Hunsecker macht sich aber nicht selbst die Hände schmutzig, dazu hat er korrupte Handlanger, die für ihn die Drecksarbeit erledigen. Während Hunsecker mit den Senatoren oder dem Bürgermeister Essen geht, ist der skrupellose Presseagent Sidney Falco (Tony Curtis) zu allem bereit, was seiner Karriere förderlich wäre. Er versorgt Hunsecker mit schmutzigen Infos und bekommt gutes Geld dafür - vielleicht auch die Aussicht auf eine eigene Kolumne. Derzeit hat "Godfather" Hunsecker aber nur ein Ziel: Die erste grosse Liebe seiner 19jährigen Schwester Susan (Susan Harrisson) zu dem armen Jazzmusiker Steve Dallas (Martin Milner) zu zerstören. Hunsecker ist krankhaft eifersüchtig, die Schwester ist der einzige Mensch, der ihm was bedeutet. Aber er will auch sie mit seinen krankhaften Machtgehabe besitzen. Falco soll dem mittellosen Musiker einfach was andichten, Kommunist und Drogensucht, es soll aber beim Konkurrenzblatt erscheinen, damit Susan nicht merkt, dass ihr Bruder hinter der infamen Rufmordkampagne steckt....

"Dein Schicksal in meiner Hand" basiert auf Ernest Lehmans Novelle "Sweet Smell of Success", die 1950 erschien. Als Vorbild für die Figur des bösen Mister Hunsecker diente der damals in den USA bekannte und berüchtigte Zeitungskolumnist Walter Winchell.Der Film entstand 1957 unter der Regie des Schotten Alexander Mackendrick (Ladykillers, Sturm über Jamaica) und wurde vom Trio Hecht-Hill-Lancaster finanziert.
"Dein Schicksal in meiner Hand" gilt als einer der letzten Noirs der klassischen Ära und verfügt über eine glänzendes Drehbuch, klasse Darstellerleistungen , vor allem auch Tony Curtis als aalglatter Schurke ohne Skrupel, aber auch Burt Lancaster brilliert als Bösewicht Hunsecker so stark, dass er beim American Film Institut in der Kategorie "Beste Filmschurken aller Zeiten" auf einem phänomenalen 35sten Rang auftaucht.
Vor allem die atmosphärischen s/w Bilder von James Wong Howe, die das New Yorker Nachtleben zeigen mit schummrigen Bars oder zwielichten Gestalten ist hervorragend gelungen. Elmer Bernsteins Score unterstreicht die brodelnde, aber auch dreckige Atmosphäre der "Night in the City". Ein grossartiger Moment, wenn Hunsecker sich auf der Straße mit Falco unterhält und davon schwärmt, wie sehr er diese dreckige Stadt liebt.

Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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