Dienstag, 11. Dezember 2012

Die Brücke am Kwai



Regie: David Lean

Episches Meisterwerk...

Mit "Bridge on the River Kwai" legte David Lean den Grundstein zu seinem legendären Ruf als erfolgreichster Regisseur aller Zeiten, erst in den 70ern wurde er durch das Wunderkind Spielberg in Sachen Kommerz abgelöst.
Lange vor diesem legendären epischen Kriegsfilm war Lean bereits etablierter britischer Filmemacher, der sich mit wunderbaren Filmen wie "Begegnung", "Geheimnisvolle Erbschaft" und "Oliver Twist" einen exzellenten Ruf erarbeiten konnte.
Im "Making of" wird darauf hingewiesen, dass Lean vor allem des Geldes wegen sich den amerikanischen Grossproduktionen zuwandte und "Bridge on River Kwai" war der Auftakt.
Ein Welterfolg, sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik - Oscar als Bester Film, Regieoscar für Lean, Alec Guinness als bester Hauptdarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera, Bester Schnitt, Beste Musik...der Colonel Bogey Marsch, den die britischen Soldaten beim Einmarsch ins Lager pfiffen, wurde ein Welterfolg in den Hitparaden.



Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Boulle. Gedreht wurde in Sri Lanka und Lean zeigt den Horror des Krieges, ähnlich wie Terence Malick Jahrzehnte später in "Der schmale Grat" in einer paradiesisch wirkenden Umgebung. Sein Filme sind vor allem durch wunderbare Bilder für die Ewigkeit gekennzeichnet.
Porträtiert wird eine Gruppe britischer Inhaftierter in einem japanischen Kriegsgefangenenlagers in Thailand, die dazu gezwungen werden, eine Eisenbahnbrücke aus Holz zu errichten.
Diese Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, die Brücke war der geplante Teil einer Eisenbahnstrecke, um die thailändische und birmanische Eisenbahnlinie von Bangkok nach Rangun zu verbinden, Birma war von den Japanern besetzt.
Der erste Teil des Films handelt von dem Konflikt des britischen Offiziers Nicholson (Alec Guinness) mit dem Lagerkommandanten Saito (Sessue Hayakawa), der den Bau der Brücke mit aller Macht und Brutalität vorantreiben möchte und entgegen den Genfer Konventionen auch die britischen Offiziere zur Zwangsarbeit heranziehen möchte. Diesem Ansinnen widersetzt sich Nicholson, der Zeitplan für die Fertigstellung der Brücke gerät immer mehr in Gefahr, der Konflikt eskaliert immer mehr. Nicholson ist stur und nimmt selbst persönliche Repressalien in Kauf, um die Würde und Stolz der britischen Armee zu wahren.
Im Machtkampf hat Nicholson den längeren Atem, setzt sich schließlich durch und die Offiziere werden von der schweren körperlichen Arbeit befreit - arbeiten allerdings fortan als Macher der Brücke mit. Nicholson und seine Männer werden von dieser Arbeit an der Brücke aber so stark inspiriert, der Mannschaftsgeist so stark gefördert, dass die Aufgabe zu Höchstleistungen führt und das logistisch und strategisch zum Kriegsgewinn geschaffene Werk des Feindes auch bei den Erbauern einen berauschenden Stolz auslöst.
Der amerikanische Kriegsgefangene Shears (William Holden), dem Wochen vorher als einem der wenigen der Ausbruch aus diesem Gefangenenlanger im Dschungel gelang, wird fast zeitgleich von einem Major Warden (Jack Hawkins) angeheuert diese Brücke zu sprengen. Gemeinsam mit dem jungen unerfahrenen Leutnant Joyce (Geoffey Horne) und einigen burmesischen Trägerinnen brechen sie zum Himmelfahrtskommando auf...
David Lean ist ein grosser Film über den Dschungelkrieg geglückt, der noch heute überzeugen kann. Überwältigende Dschungelbilder in herrlichen Farben und eine facettenreiche, bravouröse Leistung von Alec Guinness als Sonderling, hin- und hergerrissen zwischen Held, Märtyrer und Narr, stur beim Einhalten von militärischer Disziplin, aber auch hart und zäh in Ausdauer, selbst die härteste Folter aus Prinzip auf sich nehmend und der am Ende für seine Männer eine Art "Sieg" erzielen kann. Am Ende ein Besessener, zu fast allem fähig....selten war ein Oscar als bester Schauspieler des Jahres so gerechtfertigt wie hier. Ganz grosses Kino.


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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