Dienstag, 11. Dezember 2012

John Fords Kavalerietrilogie

Ford Apache



Der Teufelshauptmann




Rio Grande




Regie: John Ford

In the Army...

Die Sammelbox ist gut gelungen. Auf ihr befinden sich, die thematisch sehr ähnlichen und doch unterschiedlichen Filme "Rio Grande", "Der Teufelshauptmann" und "Bis zum letzten Mann"...alle drei bilden diese Kavallerie-Trilogie.
Sie sind ziemlich patriotisch angehaucht und die Armee wird darin liebevoll verklärt, die Indianer kommen nicht immer so gut weg - kein Wunder: Es waren Auftragsarbeiten für Ford, weil er Kohle brauchte und er lieferte den Studios drei gute Blockbuster ab, also Western, wie man sie damals mochte: Gute Weisse, böse Indianer. Wer sich daran nicht stört, der kann dann diese 3 Filme des Dukes auch voll geniessen...wobei einen davon sehe ich stärker von Henry Fonda dominiert. "Bis zum letzten Mann" und dieser ist auch der kritischste dieser drei Kassenerfolge von einst. Besonders die in der Box enthaltene ungekürzte US-Fassung (ca. 30 Minuten länger als die deutsche Fassung)muss man fast schon zwingend zu einem der grossen Meisterwerke des Genres rechnen. Hier wird vorerst auch sehr kritiklos über die heroische Zeit in der US-Kavallerie berichtet, der Film endet aber bitter, weil Fondas fragwürdiger Befehl (Indianer angreifen, obwohl von deren Seite Friede signalisiert wird) schliesslich zu einem Massaker führt und vielen Soldaten das Leben kostet. In der Sequenz am Schluss wird dem toten Fonda dann diese Legendenbildung als tapferer Held angedichtet, Wayne weiss es besser...hält aber das Maul.
Ein guter Film, wie ich finde...aber auch bitter.
Zum "Teufelshauptmann" ist zu sagen, dass ich diesen Film noch nie in so guten Farben gesehen habe, da ist man positiv überrascht...dieser Film ist auch der lockere und heitere der Trilogie. Die Geschichte zeigt Wayne als Hauptmann kurz vor dem Ruhestand, natürlich darf Faktotum Viktor McLaglen auch da nicht fehlen.
"Rio Grande" ist dann wieder dramatischer und beleuchet vor allem auch die Stellung der Soldatenfrau, die sich der Berufung des Mannes unterzuordnen hat.
In dieser Rolle ist Maureen OŽHara zu sehen. Es wird auch der Konflikt von Vater (Wayne), dem übergrossen Soldaten und Sohn beleuchtet, der sich aus dem Schatten der mächtigen Figur befreien mochte.
Das einzige was den Film vielleicht am Klassikerstatus wie "Bis zum letzten Mann" hindert, sind die 5 - 6 Gesangseinlagen einer immer wieder auftauchenden Kavallerie-Combo.
Das Bonusmaterial ist sehr interessant, vor allem die Dokumentationen über den Duke, dessen Ansichten ja sehr fragwürdig rechts waren. Geil find ich das Auftauchen der beiden Regietitanen Hawks und Ford im sehr betagten Alter. Die geben ihrem Status "Legende" wirklich alle Ehre. Ford beispielsweise ist bei einem besagten Interview sowohl zickig bis stoisch, der sich teilweise an den Fragen langweilt...und bei Hawks merkt man, wie gut er den überlebensgrossen Superstar voll im Griff hatte. Sie reden über "Red River" und ich frage mich, wann dieser beste aller Western endlich auch auf DVD gewürdigt wird.
Fazit: Gute Zusammenstellung, auch technisch trotz des Alters mehr als akzeptabel....
Bewertung:
Fort Apache: 9,5 von 10 Punkten
Der Teufelshauptmann: 8 von 10 Punkten
Rio Grande 7,5 von 10 Punkten

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