Mittwoch, 20. Februar 2013

Die Vergessenen



Regie: Luis Bunuel

Im Slum von Mexico City...

Los Olvidados" heißt der 1950 entstandene mexikanische Welterfolg von Luis Bunuel, der von einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen im Slum von Mexico City handelt.
Der junge El Jaibo (Roberto Cobo) entweicht aus dem Jugendknast und besucht auch sofort wieder seine Straßengang, die er vor seiner Verhaftung führte. In dieser Gang ist auch Pedro (Alfonso Mejia), der von seiner überforderten Mutter (Estella Inda) ständig abgewiesen wird. Sie wirft ihm auch vor, keine Arbeit zu haben, sondern sich mit den anderen Jungs aus dem Viertel herumzutreiben. Was er auch tut und von Jaibo auch zu kriminellen Eskapaden verführt wird. Zuerst rauben die Street Kids einen blinden Straßenmusiker Don Carmelo (Miguel Inclan) aus.
Doch es wird noch schlimmer. Als Jaibo den inzwischen arbeitenden Julian (Javier Amézcua) stellen wird, den er für einen Verräter hält, gerät die Situation ausser Kontrolle.
Am anderen Tag macht die Nachricht von Julians Tod die Runde im Viertel....


Bunuels Film "Die Vergessenen" ist ein sehr eindrückliches Werk und für seine Entstehungszeit erstaunlich offen und realistisch.
Bunuel zeigt, dass Kinder (Mário Ramírez)  einfach vom Vater allein gelassen werden und in Mexico Stadt ausgesetzt werden. 
Er zeigt, wie sich die einsame Mutter von Pedro mit den jungen Jaibo einlässt und er deutet zudem in einer Szene an, wie Pedro sein Geld auch auf dem Straßenstrich beschafft.
Der mexikanische Kameramann Gabriel Figueroa (Unter dem Vulkan, Tequila Sunrise) schuf atmosphärische Bilder für das tägliche Elend im Ghetto. Leider gibt der Film auch wenig Perspektive und Hoffnung mit auf dem Weg, denn der Schluß ist besonders traurig, denn Endstation ist die Müllhalde.
Die DVD hat als Bonus aber noch das alternative Ende zu bieten, das mit einer Art Happy End aufwartet.
Es war aber gut, dass Bunuel die grausame Variante wählte, sie ist aufwühlend und unvergessen.
"Los Olvidados" ist die Mutter aller Ghettofilme, viele Jahrzehnte später, im Jahr 2002, konnte der Brasilianer Fernando Meirelles mit "City of God" ein ähnliches, ebenso starkes Werk schaffen.  

Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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