Regie: Richard Brooks
Die Klasse von 1954...
Den Bill Haley Klassiker "Rock around the clock" hören wir als Intro, einer der grössten Charthits, die aus einem Film hervorging. Man sieht Bilder von einem Pausenhof in irgend'ner amerikanischen Schule in den Fünfzigern. Die Kids tanzen Rock'n Roll. Glenn Ford kommt ins Bild - das wird der neue Lehrer sein. Wie auch im Dean Klassiker "denn sie wissen nicht, was sie tun" hat der Film das Thema "Jugendkriminalität" und streift auch ein bisschen soziale Mißstände.
Die Story ist natürlich konventionell, aber damals war es einer der ersten Filme, der die steigende Jugendkriminaliät zum Thema hatte.
Der Kriegsveteran Richard Dadier (Glenn Ford) ist frisch
verheiratet und seine junge Frau Anne (Anne Francis) ist schwanger. So
sehr sie sich auf das Baby freut, hat sie auch Angst, dass sie zum
zweiten Mal eine Fehlgeburt erleiden könnte. Richard hatte bisher an
Mädchenschulen unterrichtet, die neue Anstellung an der North Manual
Trades High School ist eine ganz andere Herausforderung. Der Prinzipal
Mr. Warnecke (John Hoyt) zieht es vor die Probleme totzuschweigen und
die Lehrer, die an dieser innerstädtischen Schule schon länger
unterrichten, haben ihr Engagement bereits lange hinter sich gelassen.
Sie sind entweder zynisch oder resignierend.
Durch die verschiedenen ethnischen Herkünfte ist immer wieder
antisoziales Verhalten angesagt...und auch die Kriminaliät ist
allgegenwärtig. Doch Dadier ist engagiert...genauso wie seine neuen
Kollegen Emmanuel Stoker (Paul Mazursky) oder Lois Judby Hammond
(Margaret Hayes).
Er versucht mit neuen Unterrichtsmethoden das Interesse der Schüler
für die Bildung zu wecken. Doch zuerst regiert weiterhin die Gewalt.
Seine attraktive Kollegin wird beinahe vergewaltigt und die wertvolle
Schallplattensammlung des Kollegen Stoker mutwillig zerstört. Dadier
versucht den vermeintlichen Anführer Gregory W. Miller (Sidney Poitier)
für sich zu gewinnen. Doch nachdem er seiner Kollegin zur Hilfe bei der
Fastvergewaltigung zu Hilfe kam und damit dafür sorgte, dass der Täter
ins Gefängnis wandert, hat er das Vertrauen seiner Schüler gänzlich
verloren. Sie betrachten ihn als Feind und eines Abends wird er von
einigen von Ihnen übel zusammengeschlagen. Dadier gibt aber dennoch
nicht auf und versucht seine Schüler wie Belazzi (Dan Terranova), den
Latino Morales (Raphael Campos) oder den irischstämmigen Artie West (Vic
Morrow) auf den rechten Weg zu fügen. Von letzterem geht auch die
größte Gefahr aus, er schreibt Dadiers Frau anonyme Briefe, die den
Lehrer des Ehebruchs beschuldigen. Das ist zuviel für die sensible Anne,
sie bricht zusammen...
Mit der hämmernden RocknRoll Hymne "Rock around the Clock" war
Richard Brooks Film natürlich auf der Höhe der Zeit. Da der Film zu
seiner zeit sehr diskussionswürdig war, gabs auch 4 Oscarnominierungen:
Bestes Szenenbild schwarz-weiß, Russell Harlans Kameraarbeit, Richard
Brooks fürs adaptierte Drehbuch sowie bester Schnitt.
Brooks war der Regisseur vieler großer Klassiker wie "Die Katze auf
dem heißen Blechdach", "Kaltblütig", "Die Brüder Karamasow" "Die letzte
Jagd" oder "Die gefürchteten Vier". Er war auch ein erfolgreicher
Drehbuchautor (Gangster in Key Largo, Crossfire, Zelle R 17 oder Rähcer
der Unterwelt) und bekam auch in dieser Kategorie seinen einzigen Oscar -
im Jahr 1961 klappte es endlich mit dem Drehbuch zu "Elmer Gantry".
Wer zu diesem Thema der Jugendkriminalitä härtere Geschütze und den
heutigen Realismus braucht, der ist dann bei neuen Klassikern wie "Boyz
in the hood" vielleicht auch besser bedient.
Es gibt auch ein paar Parallelen zu dem bis 2016 indizierten
gewalthaltigen Schulthriller "Die Klasse von 1984" von Mark L. Lester,
der das Problem allerdings mit dem "Auge um Auge, zahn um Zahn" Prinzip
versucht zu lösen und ohne moralischen Anspruch daherkommt.
Hier hat "Die Saat der Gewalt" trotz wenig Optimismus für die
Zukunft noch einen gewissen Hoffnungsschimmer. Denn am Ende erlangt
Dadier zumindest einen kleinen Sieg.
Interessant ist der Film allemal, er zeigt schon eindrucksvoll in nostalgischen Bildern, dass die Kids aus sozialen Unterschichten in den 50s dann doch noch um so einiges harmloser waren als heute, aber das der Sprengstoff zu den heutigen Tatsachen bereits im Keim angelegt war.
Interessant ist der Film allemal, er zeigt schon eindrucksvoll in nostalgischen Bildern, dass die Kids aus sozialen Unterschichten in den 50s dann doch noch um so einiges harmloser waren als heute, aber das der Sprengstoff zu den heutigen Tatsachen bereits im Keim angelegt war.
Der Rassismus der USA ist allgegenwärtig. Mit 8 Millionen Dollar
Einspielergebnis war "Die Saat der Gewalt" ein echter Kassenschlager.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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