Mittwoch, 12. Dezember 2012

Der gebrochene Pfeil


























Regie: Delmer Daves

Sonseeahray...

Delmer Daves Indianerwestern "Der gebrochene Pfeil" entstand 1950 und markiert gemeinsam mit Anthony Manns "Fluch des Blutes" einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte seines Genres. Man kann "Broken Arrow" (so der Originaltitel) als eine Art "Der mit dem Wolf tanzt" der frühen 50s ansehen. Es war einer der ersten Westrn überhaupt, die die Indianer nicht als die blutrünstigen Bösen darstellte.
Die Handlung ist dem Costner Film nicht unähnlich, natürlich nicht so ausufernd episch, dafür aber aufs Wesentliche konzentriert. Neben seinen gemeinsamen Western mit Anthony Mann gehört dieser Film zu James Stewart besten Western. Die Ereignisse beruhen auf Tatsachen, sie wurden aber für den Film aus dramaturgischen Gründen etwas verändert. Stewart spielt den Scout Tom Jeffords, der es durch seine Bemühungen zustande brachte, ein Friedensabkommen zwischen Rot und Weiß zu realisieren.
Der Abenteurer Tom Jeffords (James Stewart) reitet durch das gefährliche Indianergebiet - er ist auf dem Weg zum Fort, denn er arbeitet gelegentlich für die Armee. Als er Geier in der Luft kreisen sieht, denkt er zuerst an ein verletztes oder totes Tier, dass in der Nähe liegen muss. Doch es ist ein verletzter Indianerjunge (Robert Foster Dover). Obwohl die Apachen als blutrünstige Bestien verschrien sind, behandelt Jeffords die Verletzungen des jungen Indianers und es gelingt ihm ihn gesund zu pflegen. Dies ist auch seine Rettung, denn er stößt bald auf weitere Indianer, die sein Leben verschonen, weil der Junge ihn als seinen Retter vorstellt. Jeffords muss aber mitansehen, wie einige Siedler kurz darauf von den selben Indianern überfallen werden und einige davon ums Leben kommen. In der Stadt angekommen, versucht Jeffords seine Beweggründe zu erklären, warum er dem Jungen half. Doch seine Argumentation stößt auf großes Unverständnis. Man sieht sofort in ihm einen "Indianerfreund". Doch Jeffords lässt sich nicht unterkriegen und hat entschieden zwischen den Weißen und dem Stamm der Chiricaua-Apachen zu vermitteln. Er nimmt dabei in Kauf am Marterpfahl der Indianer zu sterben, denn es herrscht ja erbitterter Krieg. Doch man sagt vom Stammeshäuptling Cochise (Jeff Chandler), dass er ein sehr kluger und besonnener Führer sei. Tatsächlich gelangt er ins Lager der Indianer und kann mit Cochise ein erstes Abkommen in Richtung Frieden schließen. Bei diesem ersten Treffen lernt er auch die junge Indianerin Sonseeahray (Debra Paget) kennen, in die er sich verliebt. Er möchte die Frau sehr bald wiedersehen. Von Cochise hat er die Zusage, dass man die Postreiter, die normale Post mit dem Pferd befördern, nicht mehr angegriffen werden. Tatsächlich halten sich die Indianer an diese Abmachung. Der Krieg geht dennoch weiter und eine Einheit von Soldaten, die durchs Indianergebiet reiten, wird konsequent angegriffen. General Howard (Basil Ruysdael) erkennt aber die Möglichkeit von weiteren Schritten in Richtung Frieden. Gemeinsam mit Jefford will er Cochise besuchen. Dies gibt Jefford die Gelegenheit seine große Liebe wieder zu sehen...





Der Film schildert eindrücklich, dass diese gut gemeinten Friedensbemühungen auf beiden Seiten immer auch Gegner hervorrufen. Cochise macht sich damit seinen Stammesbruder Geronimo (Jay Silverheels) zum Feind. Bei den Weißen sind es am Ende die Rachegedanken des Farmers Ben Slade (Will Geer) und dessen Sohn (Mickey Kuhn), die Cochise in einen Hinterhalt locken. Der Film endet traurig, dennoch wird gleichzeitig am Schluß erwähnt, dass man durch persönliche Opfer ein stück weit mehr Frieden erlangen konnte. Natürlich wirkt "Broken Arrow" heute etwas naiv, aber an der Aussage selbst ist nichts falsch geworden. Denn Daves Film wirbt für ein besseres Verständnis für das fremde Gegenüber und zeigt sowohl die Bemühungen als auch die Stolperfallen in diesem Prozess. So gesehen ist der Film zeitlos und gerade heute wieder aktuell. Jeff Chandler gibt dabei eine besonders imponierende Darstellung des Indianerhäuptling, die gar mit einer Oscarnominierung belohnt wurde. Ebenso oscarnominiert wurde das Drehbuch von Albert Maltz und die Kameraarbeit von Ernest Palmer.






Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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