Sonntag, 19. Februar 2023

Ein himmlischer Sünder


 

 

 

 

 

 

Regie: Ernst Lubitsch

Wohim im Jenseits ?

"Heaven can wait" heißt sowohl der erfolgreiche Warren Beatty Film aus dem Jahr 1978 als auch der Technicolorfilm von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1953. Dieser Film bekam in Deutschland den Titel "Ein himmlischer Sünder" und wurde von Samson Raphaelson nach dem Theaterstück "Birthday" von Leslie Bush-Fekete geschrieben. Der Musikscore stammt von Alfred Newman, Kameramann war Edward Cronjager.Auch dieser Film glänzt durch den leichten "Lubitsch Touch", der in Berlin geborene deutsche Regisseur feierte als Immgirant ab den 20er Jahren große Erfolge in der amerikanischen Traumfabrik. Kurz vor seinem Tod wurde er mit einem Ehrenoscar geehrt, seine bekanntesten US-Filme sind "Ärger im Paradies", "Rendezvous nach Ladenschluß", "Ninotschka" und "Sein oder Nichtsein". "Ein himmlischer Sünder" ist der verstorbene Henry van Cleve (Don Ameche), der nun im Jenseits den opulenten Empfangsbereich der Hölle betritt. "Seine Exzellenz" (Laird Gregar) empfängt ihn persönlich. Doch es ist nicht so einfach im unteren Bereich des Jenseits aufgenommen werden - man muss natürlich die strengen Aufnahmekriterien erfüllen. Henry ist sich aber sicher, dass er es an der anderen Tür, weiter oben, schon gar nicht versuchen braucht. Zum Beweis seiner Würdigkeit in dem ewigen Feuer aufgenommen zu werden, beginnt er die Geschichte seines ausschweifenden Lebens zu erzählen. Schon als kleiner Junge (Scottie Beckett) hat er großen Gefallen am anderen Geschlecht und schenkt seiner Freundin zwei Käfer, um ihre Gunst zu erringen. Auch als Teenager (Dickie Moore) ist er kein Kind von Traurigkeit und lässt sich nur allzu gerne von der französischen Gouvernante (Signe Hasso) zum Alkoholkonsum verführen. Die Eltern Randolph (Louis Calhern) und Berta (Spring Byington) haben ihn auch sehr verwöhnt, können sich aber nicht erklären, von wem der Junge dieses gewagten Lebensstil hat. Großvater Van Cleve (Charles Coburn) kann es sich vielleicht denken Jedenfalls ist Cousin Albert (als 15jähriger Dickie Jones, als Erwachsener Allyn Joslyn) der Stolz der Familie. Als Erwachsener wird er Rechtsanwalt und will die schöne Martha Strabel (Gene Tierney) ehelichen. Das Mädchen ist die Tochter des Fleischfabrikanten E. F. Strabel (Eugene Pallette) und seiner Frau (Marjorie Main), die sich ständig streiten. Kurz bevor die Familie Strabel den Van Cleves vorgestellt werden soll, lernt sie rein zufällig Henry kennen, von dem sie aber nicht weiß, dass er der Cousin ihres zukünftigen Gatten ist.Henry verliebt sich sofort in die unbekannte junge Frau Aus diesem Grund ist mehr als traumatisiert, als sich auf dem Empfang herausstellt, dass seine Traumfrau Albert heiraten soll. Da hilft nur eines: Spontane Entführung und Albert als Bräutigam zuvorkommen....






Das gelingt natürlich nur, weil Martha sich auch schon längst in den Casanova und Schwerenöter verliebt hat. Don Ameche und Gene Tierney überzeugen als Ehepaar, dass durch Höhen und Tiefen geht. Charles Coburn ist köstlich, auch Marjorie Main und Eugene Pallette als Ehepaar Strabel haben einige großartige Szenen. Mit "Ein himmlischer Sünder" kehrte Lubitsch zu einem märchenhafteren Stil zurück. Er wollte laut eigenen Angaben einen Film über einen Mann drehen, denn es einzig und allein interessierte, gut und glücklich zu leben. Andere Ambitionen hatte er nicht. Lubitsch hoffte, dass die Zuschauer einige seiner vorgestellten Filmfiguren liebenswert finden würden und tatsächlich wurde "Ein himmlischer Sünder" ein gr0ßer Erfolg, der an der Kasse 4 Millionen Dollar einspielte. Die Geschichte, die um 1900 spielt, und bewusst etwas altmodisches hat, wurde auch in den Kategorien kamera, Regie und als bester Film für einen Oscar nominiert.







Bewertung. 8 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen