Sonntag, 19. Februar 2023

Sayonara


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Joshua Logan

Verbotene Liebe...

Die Oscarverleihung des Jahres 1958 stand ganz im Zeichen der amerikanisch-japanischen Befindlichkeiten. Großer Sieger dieser Oscarnacht war David Leans Kriegsepos "Die Brücke am Kwai", der in einem japanischen Kriegsgefangenenlager spielt, in dem vor allem britische, aber auch amerikanische Soldaten gefangen gehalten werden. Der Film erhielt 7 Oscars und war der erfolgreichste Film des Jahres. Mit vier Auszeichnungen folgte Joshua Logans "Sayonara", eine dramatische Liebesgeschichte zwischen US-Soldaten und Japanierinnen. Auch dieser Film wurde ein immenser Publikumserfolg und landete schließlich im Jahresranking der besten Filme auf Platz 3.
Aus heutiger Sicht wirkt Logans Film etwas altmodisch, damals war das Thema aber sehr präsent. Trotz der Weisung des US-Militärs keine japanischen Ehefrauen in die USA mitzubringen, heirateten im Jahr 1956 ca. 10.000 Soldaten ihre japanische Partnerin. Dieses Verbot hielt sich zum Glück nur wenige Monate. Wobei es noch viel länger dauern sollte, bis die beiden Völker ihre Ressentiments aufgaben.
"Sayonara" erzählt von den Nöten zweier Soldaten, die sich in eine Frau des "Feindes" verliebten. Joe Kelly (Red Buttons) wurde sehr viel bürokratische Steine in den Weg gelegt bei seinem Antrag seine Geliebte Katsumi (Miyoshi Umeki) heiraten zu dürfen. Obwohl ihn sein gesamtes Umfeld nicht versteht, bleibt Joe beharrlich bei seinem Heiratswunsch. Für die Trauung kann er seinen Freund und Vorgesetzten US-Air-Force-Pilot Major Lloyd Gruver (Marlon Brando) als Trauzeuge gewinnen, obwohl dieser auch nicht erfreut ist über die Entscheidung von Joe. Lloyd Gruver war bis vor kurzem im Einsatz in Korea, sein zukünftiger Schwiegervater General Webster (Ken Smith) hat aber durch seine Beziehungen erreicht, dass Lloyd einen bequemen Schreibtischjob im japanischen Kobe bekommt. Eine gute Idee, denn so sieht Lloyd seine Verlobte Eileen (Patricia Owens) viel öfters. Auch Mrs. Webster (Martha Scott), die Mutter wünscht sich eine baldige Heirat zwischen ihrer Tochter und dem Vorzeigesoldaten.
Doch Eileen bemerkt eine gewissen Unentschlossenheit ihres Verlobten und es kommt zu Spannungen zwischen den beiden. In dieser Zeit, in der sie sich weniger oft sehen, lernt Lloyd die Schauspielerin Hana-Ogi (Miiko Tana) kennen, die in einem Tabuki Theater. Er ist sofort von der geheimnisvollen Japanerin fasziniert und will sie unbedingt kennenlernen, was gar nicht so einfach ist, denn auch die Japaner haben Vorbehalte gegen ihren ehemaligen "Feind"....





Mit seiner 147 minütiten Laufzeit ist "Sayonara" an manchen Stellen etwas langatmig und insgesamt wirkt der Film auch ein bisschen schwerfällig. Er bietet aber sehr edle Szenen aus dem traditionellen Theater Japans. Logans Film wurde in insgesamt 10 Kategorien für einen Oscar nominiert (bester Film, beste Regie, Hauptdarsteller Marlon Brando, Drehbuchautor Paul Osborn, Kameramann Elsworth Fredericks, bester Schnitt). In vier Kategorien gelang ein Sieg. So wurden die Nebendarsteller Mioshi Umeki und Red Buttons ausgezeichnet. Auch die beste Ausstattung wurde Ted Haworth und Robert Priestley zuerkannt. Den vierten Oscar gabs für den besten Schnitt. Sicherlich war das Plädoyer gegen Rassismus und Vorurteile zur damaligen Zeit viel präsenter. Insgesamt wirbt der Film für die Freundschaft unter den unterschiedlichen Völkern.





Bewertung. 6,5 von 10 Punkten. 

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