Regie: Delbert Mann
Cathy angelt sich den Millionär....
Mit einem Megaeinspielergebnis von über 17 Millionen Dollar ist "Ein Hauch von Nerz" aus dem Jahr 1962 einer der größten Kassenschlager des damaligen Superstars Doris Day. Kein Wunder, denn im Film von Delbert Mann spielt sie zusammen mit Cary Grant. Delbert Mann lebte von 1920 bis 2007 und durfte bereits für seinen ersten Kinofilm "Marty" den Oscar als bester Regisseur entgegennehmen. Danach drehte er bekannte Filme wie "Die Junggesellenparty", "Getrennt von Tisch und Bett" oder "Ein Pyama für zwei" - letzterer ebenfalls mit Doris Day. "Ein Hauch von Nerz" war im Filmjahr 1962 der vierterfolgreichste Kassenhit des Jahres, lediglich "Der längste Tag", "Lawrence von Arabien" und "Music Man" machten noch mehr Umsatz. Cathy Timberlake (Doris Day), eine aufstrebende, fleißige New Yorker Karrierefrau - allerdings auf Jobsuche, geht zum Arbeitsamt, um ihren Gehaltsscheck abzuholen. Dort wird sie den unerwünschten Avancen von Beasley (John Astin) ausgesetzt, einem Angestellten, der nur an Sex interessiert ist. Dann lernt sie den Geschäftsmann Philip Shayne (Cary Grant) kennen, nachdem sein Rolls-Royce auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch ihr Kleid mit Schlamm bespritzt hat. Philip will den Vorfall wiedergutmachen. Bei ihrem Treffen entdecken die beiden eine starke gegenseitige Anziehung. Im Laufe der Zeit schlägt Philip eine romantische Affäre vor, während Cathy auf eine Heirat hofft. In einer Nebenhandlung geht Philips neurotischer und notorisch unzufriedener Finanzmanager Roger (Gig Young) zu einem Therapeuten Herr Gruber (Alan Hewitt), um über seine Schuldgefühle zu sprechen, weil er seinem Chef bei zahlreichen sexuellen Eroberungen geholfen hat – darunter auch Cathy. Aber der Therapeut, der diskret aus dem Raum abwesend ist, als Cathys Name erwähnt wird, glaubt, dass Roger eine homosexuelle Affäre mit Philip beginnen will. Philip lädt Cathy jeden Abend zum Essen und Trinken ein und verbringt sogar ein Date bei einem Yankees-Spiel, wo er die Mannschaftsbank mit Roger Maris, Mickey Mantle und Yogi Berra teilt. Doch diese besondere Eroberung belastet Philips Gewissen, und so zieht er eine Einladung nach Bermuda zurück. Das empört Cathy jedoch nur. Sie willigt ein, mitzukommen, um ihre Unabhängigkeit zu betonen. Doch auf Bermuda wird sie von den sexuellen Implikationen des Abends geplagt. Cathy bekommt daraufhin einen nervösen Ausschlag, sehr zu ihrer Verlegenheit und zu Philips Frustration. Später wird eine zweite Reise nach Bermuda unternommen, doch dieses Mal trinkt Cathy Whiskey, um ihre Nerven zu beruhigen, und endet betrunken, sodass sie vom Hotelbalkon auf ein Vordach darunter fällt. Anschließend wird sie im Pyjama durch die überfüllte Lobby getragen. Auf Drängen von Roger und Connie (Audrey Meadows), Cathys bester Freundin, die davon überzeugt sind, dass Philip in sie verliebt ist, plant Cathy ein Rendezvous mit Beasley in einem Motel, um Philip eifersüchtig zu machen. Ihr Plan gelingt, und sie und Philip heiraten. Auf ihrer Hochzeitsreise bekommt er selbst einen nervösen Ausschlag. Der Film endet damit, dass Cathy und Philip Monate später mit ihrem Baby und Roger durch einen Park spazieren. Die beiden lassen Roger für einige Augenblicke mit dem Baby allein, währenddessen kommt der immer noch irritierte Therapeut auf ihn zu und fragt ihn, wie es mit Philip läuft. Als Antwort zeigt Roger freudig das Baby, was zu einem weiteren Missverständnis führt...
Die Geschichte ist kokett und mit frivolem Hintergedanken gewürzt, bleibt aber stets sauber. Natürlich sind Doris Day und Cary Grant absolute Komödienprofis, die ihr Spiel hemmungslos auf die Spitze treiben können. Durch die Übersteigerungen sind Karikatur und Parodie auf guter Balance. Es gab für "Ein Hauch von Nerz" einen Golden Globe als beste Komödie. Auch drei Oscarnominierungen (Drehbuch, Ausstattung und Ton) beweisen den durchschlagenden Erfolg des Films zu seiner Zeit. Nebendarsteller Gig Young erhielt 1970 den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Rolle in Sidney Pollacks Weltwirtschaftsdrama "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß".
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen