Regie: Henry Koster...
Erasmus, das Mathegenie...
Henry Kosters Komödienklassiker "Mein Freund Harvey" aus dem Jahr 1950 ist einer der granz großen Filmklassiker mit James Stewart geworden. Koster arbeitete in den Jahren 1962 bis 1965 in drei weiteren Filmen mit James Stewart zusammen. Der beste dieses Komödientrios ist sicherlich "Mr. Hobbs macht Ferien". Durch diesen Erfolg kamen auch die Nachfolger "In Liebe eine Eins" und "Geliebte Brigitte" zustande. Wie die beiden vorhergehenden Komödien drehte sich auch "Geliebte Brigitte" um Stewart als Vater, der mit den Eskapaden seiner Kinder fertigwerden muss. Während die ersten beiden Filme vor allem auf Teeniestars der Zeit, wie Sandra Dee und Fabian zugeschnitten war, nahm man für den dritten Film den französischen Star Brigitte Bardot unter Vertrag. Die Schauspielerin weigerte sich jedoch, in den USA zu drehen, sodass das Filmteam für die kurze Sequenz mit ihr nach Paris kommen musste. Der Film ist eine De Luxe Color Cinema Scope Filmcomedy nach der Novelle "Erasmus with Freckles" von John Haase. Robert Leaf (James Stewart) ist ein reichlich zerstreuter, aber sehr sympathischer amerikanischer Collegeprofessor, der einen Pulitzerpreis für Poesie und Kunstpreise gewonnen hat. Robert und seine Frau Vina (Glynis Johns) sind den Künsten verpflichtet und regen ihre Kinder Pandora (Cindy Carol) und Erasmus (Billy Mumy) an, künstlerische Fähigkeiten zu entwickeln. Die Familie Leaf lebt auf einem Hausboot in San Francisco. Ein Kapitän (Ed Wynn) hat das Boot an die Leafs verkauft und lebt nun bei ihnen; er ist der Erzähler. Professor Leaf ist insbesondere bestürzt, als er feststellt, dass der achtjährige Erasmus unmusikalisch und farbenblind ist, da er die künstlerischen Bestrebungen der Familie nicht teilen kann. Außerdem ist Erasmus ein mathematisches Wunderkind. Der Professor ist misstrauisch und möchte ihm klarmachen, dass dies nur ein Teil seines Lebens ist. Erasmus stimmt zu, erregt jedoch unabsichtlich die Aufmerksamkeit der Medien, indem er Zahlen bei einer Bank korrigiert. Seine Eltern sind fest entschlossen, ihm ein normales Kinderleben zu ermöglichen, und beschließen, ihn zu einem Psychiater (Jack Kruschen) zu schicken. Erasmus sagt dem Psychiater, dass Mathe okay sei, aber er liebt den französischen Filmstar Brigitte Bardot wirklich und schreibt ihr Liebesbriefe. Die 18-jährige Pandora und ihre Freunde bezahlen Erasmus, damit er ihre Mathe-Hausaufgaben macht (er verwendet das Geld für Luftpostmarken, um seine Briefe an Brigitte zu schicken). Die Leafs bringen Erasmus zu Tests an die Universität; er willigt ein, sich testen zu lassen, wenn sie ihn bezahlen. Er beantwortet Fragen richtig, bevor der Computer rechnen kann, also drängen die Beamten auf weitere Tests. Die Leafs lehnen ab, weil sie wollen, dass er eine normale Kindheit hat; außerdem will Erasmus weg. Ein Sheriff wird ins Büro des Dekans gerufen und informiert den Professor, dass Erasmus seine Fähigkeiten genutzt hat, um Wetten für einen verdeckten Campus-Wettring zu berechnen, der von Ken Taylor (Fabian) Pannys Boyfriend, betrieben wird, der ihn dafür bezahlt hat, Gewinner auszuwählen. Der Professor wird der Mittäterschaft beschuldigt, kündigt seinen Job und stürmt nach Hause. Er und Vina befragen Ken und Panny. Als er bezahlt wird, zeigt Erasmus seinen Eltern, dass er die Gewinner berechnet, indem er täglich die Zeitungsberichte der Pferderennbahn liest; Panny enthüllt, dass er sein Geld für Briefmarken ausgibt. Seine Eltern sind beunruhigt und kommen zu dem Schluss, dass Erasmus' Verhalten moralisch und ethisch falsch ist. Der Professor beantragt Arbeitslosengeld und erfährt, dass er zwei Wochen auf den Scheck warten muss. Erasmus gibt ihm das Geld, das er durch Matheaufgaben gespart hat, damit Panny sich ein neues Ballkleid kaufen kann. Während sie es kaufen, treffen sie Dr. Peregrine Upjohn (John Williams), der den Professor bewundert. Am Abend ist der Professor erfreut, von Erasmus' Psychiater zu erfahren, dass sein Sohn Brigitte Bardot liebt, denn Erasmus ist mit der Aufmerksamkeit, die seinen Mathekenntnissen zuteil wird, unzufrieden, und diese interessieren ihn so sehr. Upjohn schlägt vor, die Leaf Foundation zu gründen, um Stipendien für Geisteswissenschaften zu finanzieren. Dem Professor und Vina gefällt die Idee. Während ihres Vortrags marschieren die Studenten zum Hausboot und fordern, dass der Professor wieder an die Arbeit geht; er nimmt an und kündigt die Stiftung an. Bei der Beratung kommen die Leafs zu dem Schluss, dass es nicht unethisch ist, Erasmus zu fragen, ob sie sein Talent nutzen können, um Geld für einen so guten Zweck zu sammeln. Brigitte Bardot lädt in der Zwischenzeit Erasmus ein, sie in Frankreich zu besuchen...
Sie schenkt dem verliebten 8jährigen Jungen zum Abschied des Besuchs einen kleinen Hund. Schon damals ließ sich also die große Tierliebe von Brigitte Bardot erkennen. Der Film ist äusserst harmlos, aber extrrem sympathisch und neben James Stewart in einer seiner Paraderollen als etwas weltfremder Sonderling gefällt auch Kinderstar Bill Mumy in seiner Rolle als Mathegenie.
Bewertung: 7 von 10 Punkte.
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