Freitag, 14. Februar 2025

Die letzte Patrouille


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Regie: John Ford

Konfrontation in der Oase...

John Ford (1894 bis 1973) gilt als einer der größten Filmregisseure aller Zeiten. Er gewann in seiner aktiven Zeit viermal den Regie-Oscar (Der Verräter, Schlagende Wetter, Früchte des Zorns, Der Sieger) und schuf vor allem im Genre Western mehrere Meisterwerke wie "Der Mann, der Liberty Valance erschoß", "Der schwarze Falke", "Faustrecht der Prärie", "Ringo" oder "Spuren im Sand". Er drehte bereits 1918 einige Stummfilme und war bis Ende der 60er Jahre als Regisseur aktiv. Insgesamt umspannte Fords Filmkarriere über 140 Filme in knapp 50 Jahren. Auch der 1934 gedrehte Soldatenfilm "Lost Patrol" (Die letzte Patrouille) ist so etwas wie einen Klassiker, schon allein wegen der Anzahl der Nachahmerfilme, die er hervorbrachte - damals waren sie sehr populär, die Geschichten von Helden, die in den Kolonialkriegen verwickelt waren .Der Film spielte einen Gewinn von 84.000 Dollar ein. Zu seinen Auszeichnungen gehörte, dass er von der New York Times als einer der 10 besten Filme des Jahres 1934 aufgeführt wurde und vom National Board of Review für den besten Film nominiert wurde, während Max Steiner für den Oscar für die beste Filmmusik nominiert wurde. Während des Ersten Weltkriegs wird der junge Leutnant, der eine kleine britische Patrouille in der leeren mesopotamischen Wüste leitet, von einem unsichtbaren Scharfschützen erschossen. Der Sergeant (Viktor McLaglen) ist ratlos, da er nicht über ihre Mission informiert wurde und keine Ahnung hat, wo sie sich befinden. In der Hoffnung, sich ihrer Brigade wieder anzuschließen, reiten die elf verbliebenen Männer nach Norden und erreichen eine verlassene Oase, wo sie Wasser, essbare Datteln und Schutz finden. In der Nacht wird einer der Wachposten, der junge Pearson (Douglas Walton) getötet, der andere schwer verwundet und alle ihre Pferde werden gestohlen, sodass sie gestrandet sind. Sie begraben den Toten und legen sein Schwert ans Kopfende seines Grabes. Einer nach dem anderen werden die verbleibenden Männer von den unsichtbaren Angreifern getötet. Im Laufe des Films reden die Männer, schwelgen in Erinnerungen und kämpfen – und kommen mit ihrer Situation klar. In ihrer Verzweiflung schickt der Sergeant zwei per Los ausgewählte Männer zu Fuß zur Hilfe, aber sie werden gefangen und ihre verstümmelten Körper zurückgebracht. Ein Mann, Abelson (Sammy Stein), leidet unter Hitzeerschöpfung, sieht eine Fata Morgana und gerät in tödliches Gewehrfeuer. Der Pilot eines britischen Doppeldeckers entdeckt die Überlebenden, landet jedoch lässig in der Nähe und wird trotz panischer Warnungen getötet. Nach Einbruch der Dunkelheit nimmt der Sergeant das Maschinengewehr aus dem Flugzeug und zündet das Flugzeug als Signal an alle britischen Truppen an. Sanders (Boris Karloff), ein religiöser Fanatiker, wird verrückt und gerät in tödliches Feuer. Pvt. Morelli (Wallace Ford) versucht ihn zu retten, scheitert jedoch. Als er zum Sergeant zurückläuft, wird auch er niedergeschossen. Am Ende ist nur der Sergeant übrig, und die sechs Araber, die die Oase belagert haben, rücken zu Fuß vor, weil sie glauben, auch er sei tot. Mit dem Maschinengewehr aus dem Flugzeug tötet der Sergeant sie alle. Eine britische Patrouille, die den Rauch des brennenden Flugzeugs gesehen hat, reitet heran, und der verantwortliche Offizier fragt den Sergeant, wo ungefähr seine Männer sind. Schweigend blickt der Sergeant zu ihren Gräbern, sechs Schwerter glänzen in der Sonne...








John Ford drehte im Jahr 1934 auch "The World Moves On" und "Judge Priest" inszenierte. Das Drehbuch stammt von Dudley Nichols und Garrett Fort und basiert auf dem Kriegsroman "Patrol" von Philip MacDonald aus dem Jahr 1927. Der Roman wurde erstmals 1929 von Walter Summers adaptiert, der Regie führte und das Drehbuch schrieb, mit Victor McLaglens jüngerem Bruder Cyril in der Hauptrolle. Der Roman und die Filme konzentrieren sich auf die psychische Belastung einer Patrouille britischer Soldaten, als sie sich in der Wüste verirren und im Irak vom Feind umzingelt werden. MacDonald selbst diente im Ersten Weltkrieg im Mesopotamienfeldzug in der britischen Kavallerie. Fords Inszenierung ist sehr dicht und mit seiner straffen Regie über Männer in einer Ausnahmesituation gelang ihm bereits im frühen Tonfilmzeitalter ein stimmungsvoller Klassiker. 









Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen