Regie: George Cukor
Drei Tänzerinnen...
1957 kam der US-Musicalfilm "Les Girls" in die Kinos. Er spielte 3,9 Millionen Dollar ein und wurde von Sol C. Siegel produziert. George Cukor war der Regisseur des Films. Die Musik und die Lyrics sind von Cole Porter. Thematsiert wird die Beziehung des Choreographen Barry mit seinen drei Girls thematisert. Dabei wird die Geschichte in drei verschiedenen Versionen erzählt, daher eine gewisse Verwandtschaft zu Akira Kurosawas Meisterhaften Film "Rashomon". Barry (Gene Kelly), Joy (Mitzi Gaynor), Sybil (Kay Kendall) und Angele (Taina Elg) waren früher Mitglieder der Kabarett-Tanzgruppe "Barry Nichols and Les Girls“. Jahre nach der Auflösung der Gruppe veröffentlicht Sybil, jetzt Lady Wren, eine ausführliche Autobiografie mit Einzelheiten aus ihrer Zeit im Theater und legt Wert darauf, Angeles angeblichen Selbstmordversuch zu schildern, nachdem Barry ihre Affäre beendet hatte. Angele ist empört über Sybils Behauptungen und verklagt sie wegen Verleumdung. Der Fall kommt vor Gericht, wo die beiden Frauen die Geschichte der Truppe so erzählen, wie sie sich daran erinnern, jedoch erinnern sie sich sehr unterschiedlich an die Dinge. Sybil erinnert sich an Angele als eine lockere, hinterlistige Frau, die versuchte, ihre Verlobung mit einem Mann namens Pierre (Jacques Bergerac) aus Barry aufrechtzuerhalten, um ihre Affäre aufrechtzuerhalten, aber letztendlich beide Beziehungen gefährdete, als ihre Lügen aufgedeckt wurden. Angele erinnert sich an Sybil als eine Trinkerin, die unsterblich in Barry verliebt war – und daran, dass Angele selbst überhaupt keine Beziehung zu Barry hatte. Laut Angele war Sybil einem anderen Mann aus England versprochen – Gerald (Leslie Phillips) –, der, als er von der Art ihrer Beziehung zu Barry erfuhr, eine körperliche Auseinandersetzung mit ihm begann. Dies führte dazu, dass Sybil erneut Alkohol missbrauchte und dann einen Selbstmordversuch unternahm, da sie das Gefühl hatte, beide Beziehungen ruiniert zu haben. Schließlich tritt Barry in den Zeugenstand und erklärt, dass keine der Geschichten der Mädchen ganz richtig war. Die ganze Zeit über hatte Barry vor allem Joy tatsächlich romantische Aufmerksamkeit geschenkt. Pierre und Gerald hatten Barry gebeten, Angele und Sybil zu entlassen, damit sie ihre Karriere beenden und heiraten könnten, aber Barry besteht darauf, dass die Entlassung die Dinge nur noch schlimmer machen würde. Er heckt einen Plan aus, bei dem er eine Herzkrankheit vortäuscht und andeutet, dass dies dazu führen werde, dass er das Theater schließen müsse. Die drei Frauen sind über die plötzliche Neuigkeit verzweifelt und stimmen alle zu, ihm zuliebe zu kündigen. Er offenbart Joy jedoch die Wahrheit in seiner Wohnung, die ihn zunächst verabscheuungswürdig findet, ihm aber schnell verzeiht, als sie seine guten Absichten erkennt. Als sie beide in die Wohnung der Mädchen zurückkehren, stellen sie fest, dass es zu einem Gasleck gekommen ist und Angele und Sybil nach ihrer Abschiedsparty mit Barry in ihrem Rausch zusammengebrochen und dem giftigen Gas ausgesetzt waren. Sie wurden beide gerettet, kamen danach aber nie wieder zusammen ... bis zur Verhandlung. Da nun geklärt ist, dass es keinen Selbstmordversuch gab, sondern beide Frauen das Gasleck als Selbstmordversuch der jeweils anderen missverstanden haben, treffen sie sich vor dem Gerichtssaal wieder, um Wiedergutmachung zu leisten. Als Barry geht, stellt sich heraus, dass er tatsächlich Joy geheiratet hat, obwohl sie seine Behauptung bezweifelt, er habe überhaupt nicht mit Angele und Sybil rumgemacht...
"Les Girls" spielt zwar weltweit ca. 4 Millionen Dollar ein, aber aufgrund sehr hoher Produktionskosten war der Film aus kommerzieller Sicht eher ein Flop. Immerhin gab es den Oscar für Orry-Kelly in der Kategorie "Kostümdesing" und er erhielt zwei weitere Nominierungen für die beste Art Direction und für den besten Ton. Bei der vergabe der Golden Globe gab es zwei Preise. "Les Girls" erhielt den Preis für den besten Musical/Comedy Film und sowohl Kay Kendall als auch Taina Elg wurden als beste Darstellerinnen ausgezeichnet. Erwähenswert natürlich auch die vorzügliche Kamerarbeit von Robert Surtees. Wie in "Pal Joey", der im gleichen Jahr erfolgreich in den Kinos lief, spielt auch Gene Kelly einen Künstler, bei dem man das Gefühl hat, dass er sich selbst immer der Nächste ist. Diese Egoisten werden aber stets von starken Frauen sozusagen zum Guten erzogen. In diesem Fall ist es Mitzi Gaynor.
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