Regie: Charles Walters
Das Mädchen und der Puppenspieler...
Der MGM Musicalfilm "Lili" aus dem Jahr 1953 war für
MGM ein riesiger Erfolg. Leslie Caron, die Entdeckung aus dem
Oscarprämierten Film "Ein Amerikaner in Paris" spielt darin ein rührend
naives 16jährges französisches Mädchen, dass durch den Tod ihres Vaters
plötzlich ganz alleine da steht. "Lili" gewann den Oscar für die beste
Filmmusik. und war in fünf weiteren Kategorien (Regie Charles Walters,
Leslie Caron in der Kategorie "beste Schauspielerin, Helen Deutsch für
das Drehbuch, Robert H. Plank für die Kameraarbeit sowie die Crew von
Cedric Gibbons für das beste Szenenbild) nominiert. Leslie Caron wurde
darüberhinaus wurde bei den British Film Awards als beste Darstellerin
ausgezeichnet. Insgesamt spielte "Lili" 5,4 Millionen Dollar an der
Kinokasse ein, was ihn zum erfolgreichsten MGM Musical des Jahres
machte.
Später wurde er unter dem Titel Carnival! (1961) für die Bühne adaptiert.
Lilis Drehbuch, geschrieben von Helen Deutsch, basierte auf einer
Kurzgeschichte und einem Treatment mit dem Titel "The Seven Souls of
Clement O'Reilly“ von Paul Gallico, das wiederum auf "The Man Who Hated
People“ basierte, einer Kurzgeschichte von Gallico, die in der Ausgabe
des Saturday Evening Post vom 28. Oktober 1950 erschien] Nach
dem Erfolg des Films erweiterte Gallico seine Geschichte zu einer
Novelle mit dem Titel Love of Seven Dolls (Die Liebe zu sieben Puppen).
Das
naive Landmädchen Lili (Leslie Caron) kommt in eine Provinzstadt in der
Hoffnung, einen alten Freund ihres verstorbenen Vaters zu finden, muss
jedoch feststellen, dass dieser ebenfalls gestorben ist. Ein Ladenbesitzer bietet ihr eine Anstellung an und versucht dann, sie auszunutzen. Sie
wird von Marc (Jean Pierre Aumont), einem gutaussehenden, glattzüngigen
und frauenverführenden Jahrmarktszauberer, gerettet, dessen
Künstlername Marcus der Prächtige ist. Lili
ist in ihn vernarrt und folgt ihm zum Jahrmarkt, wo er ihr, als er
erfährt, dass sie 16 ist, einen Job als Kellnerin verschafft. Lili wird am ersten Abend gefeuert, weil sie ihre Zeit damit verbringt, sich den Zaubertrick anzusehen, anstatt zu kellnern. Als Lili den Zauberer um Rat fragt, sagt er ihr, sie solle dorthin zurückkehren, wo sie herkommt. Obdachlos
und mit gebrochenem Herzen denkt sie über Selbstmord nach, ohne zu
wissen, dass sie vom Puppenspieler Paul (Mel Ferrer) des Jahrmarkts
beobachtet wird. Er
beginnt ein Gespräch mit ihr durch seine Puppen – einen frechen
rothaarigen Jungen namens Carrot Top, einen schlauen Fuchs namens
Reynardo, eine eitle Ballerina namens Marguerite und einen feigen Riesen
namens Golo. Bald
ist eine große Gruppe von Jahrmarktsmitarbeitern fasziniert und
beobachtet Lilis Interaktion mit den Puppen, da sie scheinbar nicht
weiß, dass sich hinter dem Vorhang ein Puppenspieler befindet. Danach bieten Paul und sein Partner Jacquot (Kurt Kaznar) Lili einen Job in der Nummer an, bei der sie mit den Puppen spricht. Sie nimmt an und ihre natürliche Art, mit den Puppen zu interagieren, wird zum wertvollsten Teil der Nummer. Paul war einst ein bekannter Tänzer, erlitt jedoch im Zweiten Weltkrieg eine Beinverletzung. Er hält das Puppenspiel für weit unterlegen im Vergleich zu seiner alten Karriere, was ihn verbittert. Lili bezeichnet ihn als "den wütenden Mann“. Obwohl er sich in Lili verliebt, kann er seine Gefühle nur durch die Puppen ausdrücken. Aus
Angst vor Zurückweisung aufgrund seiner körperlichen Behinderung wahrt
er Distanz, indem er sich ihr gegenüber unfreundlich verhält. Lili träumt weiterhin von dem gutaussehenden Zauberer und möchte seine Assistentin Rosalie (Zsa Zsa Gabor) ersetzen.
Bald erhält Marcus ein Angebot, im örtlichen Kasino aufzutreten, und
beschließt, den Jahrmarkt zu verlassen, zur Freude von Rosalie, die
allen verkündet, dass sie seine Frau ist. Lili ist untröstlich und lädt Marc in aller Unschuld in ihren Wohnwagen ein. Seine lüsternen Pläne werden von Paul durchkreuzt, und er geht. Als
Lili Marcs Ehering in den Sitzkissen findet und versucht, ihn zu
verfolgen, hält Paul sie auf, nennt sie eine Närrin und ohrfeigt sie. Zwei Impresarios aus Paris, die die Show beobachtet haben, kommen, um Paul und Jacquot zu sehen. Sie erkennen Paul als den ehemaligen Tänzer und sagen ihm, dass sein Auftritt mit Lili und den Puppen genial ist. Paul ist begeistert von dem Angebot der Beiden, aber Lili will aus Enttäuschung den Jahrmarkt verlassen...
Ein sehr einfacher, aber enorm gefühlvoller Film, der auch heute noch sein Publikum verzaubern kann. Leslie Caron wurde zu Recht für den Oscar vorgeschlagen. Sie hat Charme und Anmut. Einige Szenen sind genial. So auch die Szene als Lili den Jahrmarkt verlässt und dabei die vier Puppen in Menschengröße in ihrer Phantasie mit ihr auf die unbekannte Reise gehen. In jeder Figur sieht sie dann irgendwann den "wütenden Mann" und erkennt, dass sie auch Gefühle für ihn empfindet.
Ein sehr einfacher, aber enorm gefühlvoller Film, der auch heute noch sein Publikum verzaubern kann. Leslie Caron wurde zu Recht für den Oscar vorgeschlagen. Sie hat Charme und Anmut. Einige Szenen sind genial. So auch die Szene als Lili den Jahrmarkt verlässt und dabei die vier Puppen in Menschengröße in ihrer Phantasie mit ihr auf die unbekannte Reise gehen. In jeder Figur sieht sie dann irgendwann den "wütenden Mann" und erkennt, dass sie auch Gefühle für ihn empfindet.
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